Fußvall-Regionalliga WSV: Befreiungsschlag, Kopfschütteln und Transfers

Wuppertal · Dass die seit Mitte August andauernde Sieglos-Serie des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV irgendwann einmal enden würde, war klar. Dass das aber ausgerechnet mit einem 2:1-Erfolg auf dem Aachener Tivoli gelang, nicht wirklich. „Für jeden, der mit dem WSV fiebert, war das ein Befreiungsschlag – für die gesamte Mannschaft, die Trainer und die Fans, die mitgereist sind“, freute sich Sportdirektor Karsten Hutwelker.

Torschütze Beyhan Ametov und Trainer Alexander Voigt.

Foto: Dirk Freund

Dem Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz misst der Ex-Profi keine allzu große Bedeutung zu. „Natürlich ist das schön, über dem Strich zu stehen, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Die Meisterschaft wird nicht am fünften Spieltag entschieden und die Abstiegsfrage nicht am 18.“, so Hutwelker. „Viel wichtiger ist es, dass die Mannschaft Selbstvertrauen getankt hat. Es ist ihr gelungen, ein Top-Team der Liga auswärts zu schlagen. Und das mit einem couragierten und mutigen Auftritt.“

Für Kopfschütteln – zumindest bei der Wuppertaler Delegation – sorgte einmal mehr Aachens Trainer Fuat Kilic („Für uns ist es eine sehr unglückliche Niederlage. Alle Statistiken sprechen eigentlich für uns. Aber wir haben verloren. Zum zweiten Mal lassen wir die Punkte gegen Wuppertal liegen. Ich möchte nicht wissen, wo Wuppertal ohne die sechs Punkte, die es gegen uns geholt hat, in der Tabelle stünde. Das ärgert mich enorm“). Schließlich waren die Aachener klar favorisiert. Dass der WSV nach 15 Spielen ohne Sieg und der 0:3-Klatsche gegen Düsseldorf keinen Hurra-Fußball bieten würde, lag auf der Hand. Aachen hätte Lösungen finden müssen. „Da sprach Verbitterung und Verbissenheit, anders ist eine solche Sichtweise nicht zu erklären. Wenn wir mit zwei Ecken erfolgreicher sind als die Alemannia mit 13, haben wir die Ausführung wohl gut trainiert. Er sollte vor seiner eigenen Haustür kehren und nicht unsere Arbeit bewerten“, weist Hutwelker die Kritik deutlich zurück.

Auf das abschließende Heimspiel gegen den TuS Haltern (14. Dezember, 14 Uhr) freut sich der WSV-Sportdirektor dagegen „riesig“, denn: „Mit einem weiteren Sieg könnten wir für einen versöhnlichen Jahresabschluss sorgen und den Vorsprung auf Haltern vergrößern.“ Ob die Partie allerdings angepfiffen werden kann, muss sich erst noch zeigen. Der Rasen im Stadion am Zoo, der bekanntlich über keine hochgradig leistungsstarke Drainage verfügt, ist nach den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage schon jetzt tief. Und auch für die kommende Woche sind Niederschläge angesagt.

Das Team feierte mit seinen Fans.

Foto: Dirk Freund

Nach dem Match gegen Haltern steigt die interne Weihnachtsfeier. Es deutet sich an, dass nicht alle Teilnehmer auch beim Trainingsauftakt am 2. Januar dabei sein werden. Nach Rundschau-Informationen laufen Verhandlungen mit drei Spielern, mit denen der WSV nicht mehr plant bzw. die selber unzufrieden sind. Zugleich besteht Kontakt zu potenziellen Neuzugängen – darunter zu den Wattenscheidern Marwin Studtrucker und Tolga Cokkosan (wir berichteten). An beiden sind allerdings auch andere Clubs interessiert, zudem dürften sie das Gehaltsgefüge sprengen. Nur wenn Transfers vollzogen (und Finanziers gefunden) sind, könnte es am 5. Dezember in ein Trainingslager nach Mallorca gehen.

Hutwelker selbst will Personalien erst kommentieren, wenn sie vollzogen sind: „Klar ist, dass wir nur dann handeln können, wenn Gelder frei werden. Wir werden den Etat auf gar keinen Fall überziehen.“