Fußball Ex-WSVer Neppe nicht mehr beim FC Bayern
Wuppertal / München · Der ehemalige WSV-Rechtsverteidiger Marco Neppe ist nicht mehr Technischer Direktor des Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München. Man habe die Zusammenarbeit beendet, teilte der Verein am Freitag (5. April 2024) mit.
Der Schritt war bereits seit längerem erwartet worden. Zwar lobte der FCB-Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen, wie in solchen Fällen üblich, die rund zehnjährige Arbeit des 37-Jährigen: „Wir haben in dieser Zeit viele Erfolge gefeiert, zudem wurden unter Marco Neppe herausragende Talente wie Alphonso Davies oder Jamal Musiala entdeckt, die in München zu Weltklassespielern gereift sind. Er war ein wichtiger Faktor bei der Kaderplanung und, nicht zuletzt wegen seines hervorragenden Netzwerks, auch bei der Abwicklung vieler Transfers. Wir wünschen Marco Neppe für seine Zukunft alles Gute.“
Neppe, der von 2007 bis 2010 und noch einmal 2012/13 das WSV-Trikot trug, stand aber nach den Transferproblemen im Sommer 2023 schon länger auf dem Abstellgleis. Der FCB verpflichtete im September Christoph Freund von RB Salzburg als neuen Sportdirektor, am 1. März dann Max Eberl als Sportvorstand. Von dessen Vorgängern Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn, mit denen Neppe eng zusammengearbeitet hatte, hatten sich die Münchner unmittelbar nach dem Gewinn des 33. Meistertitels im Sommer getrennt.
Neppe war am 1. Juli 2014 zum FC Bayern gekommen. Seine sportliche Karriere hatte der gebürtige Offenbacher bei Eintracht Frankfurt begonnen. Über deren Zweitvertretung wechselte er 2007 an die Hubertusallee. Für den WSV, wo er Publikumsliebling war, bestritt er insgesamt 97 Pflichtspiele, davon 51 in der 3. Liga und 41 in der Regionalliga sowie zwei im DFB-Pokal. 2010 unterschrieb er beim SV Wehen-Wiesbaden, 2011 beim VfL Osnabrück, ehe es ihn im September 2012 erneut zum WSV zog. 2013 schlug er seine Zelte bei Alemannia Aachen auf. Auf dem Tivoli beendete er 2014 seine Karriere.
Neppe startete kurz danach seine Tätigkeit für den FC Bayern als Scout. 2017 wurde er Abteilungsleiter, im Dezember 2021 Technischer Direktor. Er hielt sich meist im Hintergrund, Fotos waren lange Mangelware. In seine Münchner Zeit fielen neun Deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege sowie sechs Erfolge im deutschen Supercup. Der Höhepunkt war 2020 mit insgesamt sechs Titel, darunter in der Champions League, im Finale des europäischen Supercups sowie bei der Klub-WM.
Zu seinem Abschied zitiert ihn Bayern so: „Ich möchte mich beim FC Bayern für das Vertrauen, die Unterstützung und vor allem die Chance bedanken, die ich hier bekommen habe. Es war eine herausfordernde, spannende und erfolgreiche Zeit mit dem Triple 2020 als Höhepunkt. Ich wünsche dem FC Bayern und seinen wunderbaren Fans auch für die Zukunft maximalen Erfolg. Der FC Bayern wird Teil meiner Geschichte bleiben, und darauf bin ich stolz.“