Handball-BL: Sonntag gegen Eisenach BHC-Optimismus vor dem ersten „Endspiel“
Wuppertal · Zehn Mal in Folge hat der Bergische HC in der Handball-Bundesliga verloren und dadurch drei Punkte Rückstand auf den ThSV Eisenach, der sich als 16. auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz befindet. Die Thüringer sind am Sonntag (7. April 2024) ab 15 Uhr zu Gast in der Wuppertaler Uni-Halle.
Bei einem Sieg sind die Löwen zurück im Kampf um den Klassenerhalt, im Fall einer Niederlage würden fünf Punkte Rückstand eine gewaltige Hypothek darstellen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen“, sagt Trainer Jamal Naji. „Die Jungs sind selbstkritisch und wissen, was gegen Stuttgart gefehlt hat.“
Das 26:27 bei den Schwaben war ein weiterer Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt. „Gefehlt haben uns zunächst mal zwei Minuten am Ende. Da hatten wir sie mit unserer offensiven Deckung verunsichert. Davon abgesehen haben wir in der ersten Halbzeit gut verteidigt und nicht so gut angegriffen. Nach der Pause war es umgekehrt.“
Naji setzt darauf, das Tempospiel zu dosieren und gezielter zu nutzen. „Vielleicht müssen wir es auch mal bewusst zurückstellen, um Körner für die Abwehr zu behalten“, meint der 37-Jährige. Um Eisenach zu schlagen, sind 60 Minuten bedingungsloser Kampf nötig. „Das ist die Grundvoraussetzung. Gegen Stuttgart haben wir das gemacht. Ich kann niemandem vorwerfen, dass er nicht maximal investiert habe“, stellt der Trainer klar.
Der ThSV Eisenach ist in dieser Saison bekannt für seine leidenschaftlichen Auftritte. Der BHC hat einen davon bereits am ersten Spieltag zu spüren bekommen, als er überraschend mit 30:31 verloren hat. „Wir werden die Eisenacher nicht von ihrem emotionalen Höhenflug runterbringen“, ist Naji überzeugt. „Aber wir können gewinnen.“
Die Thüringer spielen eine sehr ungewöhnliche Deckung, die meistens sehr offensiv ausgerichtet ist. „Es ist eine unorthodoxe und anpassungsfähige Abwehr“, erläutert Naji. „Die Vorbereitung darauf ist schwierig, weil sie während des Spiels mehrere Male umstellen.“ Doch nicht nur defensiv stellt Eisenach eine große Herausforderung dar. „Sie greifen inzwischen auch richtig gut an, haben schnelle Eins-gegen-Eins-Spieler.“
Herausragender Akteur ist Manuel Zehnder, der in 27 Spielen 212 Tore bei 71 Siebenmetern erzielt hat. Der Rückraumspieler ist damit zweiterfolgreichster Handballer der gesamten Bundesliga. „Er hat den Ball ganz sicher am häufigsten in der Hand", sagt Naji. "Aber sie haben auch mit Marko Grgic einen guten Shooter und mit Peter Walz einen unangenehm zu bespielenden Kreisläufer.“
Der BHC-Coach hofft auch in seinem Team auf einige gute individuelle Leistungen. „Mads Andersen kann sehr wichtig für uns sein, wenn wir mit dem siebten Feldspieler agieren. Da hat er auch im Hinspiel viele gute Entscheidungen getroffen.“ Davon abgesehen wird gegen die offensive Abwehr viel auf die eigene Zweikampfstärke ankommen. Die Qualitäten von Tomas Babak und Eloy Morante Maldonado werden also unter anderem gefragt sein.
Ob Djibril M'Bengue zur Verfügung steht, ist aufgrund von Knieproblemen fraglich, der Rest des Kaders, der in Stuttgart auf dem Feld stand, wird aber dabei sein. Aron Seesing und Tom Kare Nikolaisen, die beide lange verletzt waren, befinden sich wieder im Mannschaftstraining. Die Chance auf ein Comeback am Sonntag laut Naji: „Nach jetzigem Stand nicht dran zu denken.“