Fußball-Regionalliga WSV-Sportchef Manno: „Alles auf Null gestellt“

Wuppertal · Normalerweise sitzen bei den Spieltags-Pressekonferenzen des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV der Cheftrainer und ein Akteur auf dem Podium. Am Donnerstag (24. Oktober 2024), einen Tag vor der Auswärtspartie bei der U23 von Borussia Mönchengladbach (19:30 Uhr, Jahnstadion) war das anders. Nur Gaetano Manno war dabei.

Intereimscoach Gaetano Manno hat wenig Zeit bis zum Gladbach-Spiel.

Foto: Dirk Freund

„Die Spieler sollen sich auf morgen konzentrieren, nicht reden“, erklärt der Sportliche Leiter, der nach der Beurlaubung von René Klingbeil als Interimscoach fungiert. „Es ist erst einmal wichtig, dass die Spieler, wenn es so wäre, die Köpfe freikriegen, dass sie Spaß am Fußball bekommen. Ich habe viele Gespräche geführt und bin zuversichtlich, dass wir morgen ein gutes Spiel hinlegen werden.“

Waren die Köpfe nicht frei? „Ich habe keine Probleme aus der Mannschaft gehört, aber wir haben nicht die Punkte, die wir haben wollten. Und die Entwicklung war nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir mussten reagieren“, blickt der 42-Jährige zurück. „Am Ende ist es ein Ergebnissport. Es ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Wir wollen Mannschaft haben, die ekelig ist und jeden ärgern kann.“

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Erstes WSV-Training unter Manno

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Das sei eben zuletzt nicht der Fall gewesen. „Ich habe seit dem Sommer gemahnt, dass man eine gewisse Disziplin in den Positionen haben muss“, so Manno. Er moniert eine „fehlende Bereitschaft, den Mann in der Box so zu verteidigen, dass kein Tor fällt. Es war zu einfach, wie wir die Tore kassieren. So kannst du keine Spiele gewinnen. Wir brauchen die Bereitschaft, gegen den Ball zu arbeiten und Optionen anzubieten. Auch indem ich Wege mache, die auch mal weh tun.“

Manno: „Bis Montagabend haben wir uns nicht mit dem Thema Trainer beschäftigt, wir haben immer an die Kehrtwende geglaubt, auch nach Bocholt die Ruhe behalten. Nun haben wir einen anderen Weg eingeschlagen, auch wenn wir es nicht so wollten. Wir wollten gerne einen Trainer haben, der jahrelang hierbleibt. Aber wenn es einfach nicht passt, dann passt es nicht.“

Man müsse „die Gesamtsituation sehen, wie die Mannschaft spielt, wie sie reagiert. Und das scheint es nicht gepasst zu haben, sonst hätten wir mehr Punkte. Wir hatten im Sommer eine große Umstrukturierung mit weniger Geld. Trotzdem glaube ich fest an den Kader, dass wir mehr rausholen können. Man muss Geduld haben, aber ich erwarte von den Spielern mehr. Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft mehr kann. “

Zwar sei die Vorbereitung auf Gladbach kurz, aber: „Ich bin zuversichtlich, weil ich an den Kader glaube. Die Elf, die starten, müssen brennen, und die, die reinkommen, alles geben. Wichtig ist, alles gemeinsam als Team zu machen.“ Die Aufstellung müsse man abwarten: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass alles auf Null gestellt ist. Jeder kann sich zeigen. Wir haben einen großen Kader. Es wird harte Entscheidungen geben, aber es geht nach Leistung.“ Nur Joep Munsters, Muhammed Bejdic und Shinnosuke Nishi fehlen.

Manno zur Trainerfrage: „Da wir finanziell keine großen Spielräume haben, eigentlich keine, ist es schwierig, den richtigen Trainer zu finden. Er muss brennen, ob es ein namhafter ist oder ein junger. Wichtig ist, dass er die Inhalte vermittelt. Es gibt genügend, die sich angeboten haben. Es ist eine große Chance für jeden Trainer, der WSV ist immer noch eine Nummer in der Regionalliga West.“