Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Sportchef Gutbrod: „Ein Abwehr-Torhüter-Problem“

Wuppertal · Nach der Niederlage in Hagen wollte der Handball-Zweitligist BHC wieder zurück in die Erfolgsspur. Ohne Erfolg: Das Team verlor auch gegen Dessau-Rosslau und liegt nun nur noch einen Punkt vor Minden, Balingen-Weilstetten und Hüttenberg. Die Stimmen aus der Wuppertaler Uni-Halle.

Auch Roman Babic konnte die Niederlage nicht verhindern.

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Uwe Jungandreas (Trainer Dessau-Rosslauer HV 06): „Wir hatten am Montag in Dessau ein Spiel, was zum Vergessen war. Danach gab es dann schon ein paar klare Worte und heute haben wir dann genau das Gegenteil im Spiel gezeigt. Wir haben uns von nichts aus der Ruhe bringen lassen. In der Anfangsphase haben wir im Angriff sehr gute Lösungen gefunden und sind schwer in die Abwehr gekommen. Das wurde dann von Zeit zu Zeit besser.

Wir haben es geschafft, den BHC in ihrem Angriffsspiel vor Probleme zu stellen. Andererseits hatten auch wir Probleme im Angriff – haben es aber dann klug und mit einem Quäntchen Glück gelöst bekommen. Wenn ich die Gesamtheit gerade der letzten zehn Minuten sehe, ist es – glaube ich – ein verdienter Sieg für uns. Wir mussten uns am Ende gegen die Halle wehren, dazu die ganzen Zeitstrafen und wir hatten keinen etatmäßigen Kreisläufer mehr. Deswegen bin ich mit der Art und Weise, wie wir hier gespielt haben, hochzufrieden. Und dass es zum Sieg gereicht hat, umso besser.“

Bilder: BHC-Handballer patzen gegen Dessau-Rosslauer HV
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BHC patzt gegen Dessau-Rosslau

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Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „In der Summe ist es ein verdienter Sieg für Dessau. Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. 20 Gegentore – das ist viel zu viel. Wir haben keine Torhüter-Unterstützung, was wehtut, weil die Würfe schon von sehr weit weg kommen. Deswegen ist es zur Halbzeit eine schwere Hypothek. In der zweiten Halbzeit kriegen wir es mit elf Gegentoren besser gelöst. Aber auch da: Wir haben mehrere schlechte Phasen, in denen wir uns selbst um den Lohn bringen. Symptomatisch am Ende, dass wir die eigene Überzahl wegwerfen. Das tut weh.

Und so ist es jetzt die erste Heimniederlage. Die Entwicklung der letzten Spiele war nicht gut – deswegen sind wir froh, dass jetzt die Pause da ist. Jetzt geht es darum, die Leichtigkeit, die wir zu Beginn der Saison gezeigt haben, durch viel Trainingsarbeit zurückzuholen. Positiv ist: Wir sind Tabellenführer zur Halbserie. Aber die letzten zwei Spiele tun schon weh.“

Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Wir wollten nach dem Auswärtsspiel in Hagen natürlich unbedingt zu Hause gewinnen. Das haben wir nicht, und deshalb sind wir alle enttäuscht. Über die vollen 60 Minuten haben wir von den Torhütern nicht das, was wir brauchen und wollen. Dann wird es mit dem Gesamtpaket Abwehr/Torhüter einfach schwer, ein Spiel in der 2. Liga zu gewinnen.

Wir wollten gewisse Schüsse provozieren – wenn die dann alle erfolgreich abgeschlossen werden, ist man früh gezwungen, etwas am Plan zu ändern. Als Dessau sehr hochprozentig abgeschlossen hat, haben wir angefangen, die Angreifer bei zwölf Metern anzunehmen, wodurch wir wahnsinnig viel Kompaktheit verlieren. Das kommt Spielertypen wie Vincent Bülow in Kombination mit dem Kreisläufer entgegen. Dann stehen wir in der ersten Halbzeit in so einem toten Raum, weil wir auf der einen Seite eine Verteidigungsidee haben, aber auf der anderen Seite eine Erfahrung aus dem Spiel. Dann ist das nicht Fisch und nicht Fleisch, und wir stehen viel zu offen da.

Im Angriff werfen wir 30 Tore, haben noch Potenzial, schaffen das aber ohne Tempospiel, weil wir einfach keine Ballgewinne haben. Wenn wir unter die letzten zwei Spiele einen Strich ziehen, ist es ein Abwehr-Torhüter-Problem.“

(red/jak)