Handball-Bundesliga Ex-BHC-Coach Hinze lässt Vertrag auslaufen
Wuppertal / Mannheim · Im Sommer 2022 war Sebastian „Seppel“ Hinze als Trainer vom Handball-Bundesligisten Bergischer HC zum Ligakonkurrenten Rhein-Neckar Löwen gewechselt. Nach Ende Saison 2024/25 wird er in Mannheim seine Zelte abbrechen. Der Vertrag läuft aus und wird nicht verlängert.
Das haben beide Seiten am Dienstag (17. Dezember 2024) bekanntgegeben. Grund seien „unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Konzeption“. Hinze: „Ich bin hier bei den Löwen immer mit voller Energie und Spaß bei der Arbeit und genieße es sehr, mit den Jungs auf der Platte zu stehen und zu arbeiten. Um mit offenen Karten zu spielen und Klarheit zu schaffen, habe ich dem Aufsichtsrat, Holger und Uwe bereits vor einigen Wochen mitgeteilt, dass ich meinen Vertrag nicht verlängern werde, weil es sportstrategisch unterschiedliche Auffassungen gibt.“
Der 45-Jährige hatte in seiner ersten Saison mit den Rhein-Neckar Löwen den DHB-Pokal gewonnen und wurde Ligafünfter. 2023/24 holte er mit seinem Team Platz drei in den EHF Finals, kam in der Bundesliga allerdings nur auf Rang zwölf. „Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es nach der Rückrunde der letzten Saison auch kritische Stimmen bezüglich der Ergebnisse gab. Das Verständnis ist von beiden Seiten da, aber es macht nur Sinn, weiter zusammenzuarbeiten, wenn auch das volle Vertrauen da ist“, so Hinze.
Fest stehe, „dass ich bis zum letzten Spiel alles für die Löwen geben werde. Wir haben noch anspruchsvolle Ziele in dieser Saison: Darauf liegt der volle Fokus.“ Momentan sind die Rhein-Neckar Löwen Tabellensiebter. Am Mittwoch (18. Dezember) wollen sie mit einem Heimsieg gegen den ThSV Eisenach ins Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal einziehen.
Uwe Gensheimer (künftiger Sportlicher Leiter der Löwen): „Ich bedauere die Entscheidung. Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, dass ich Sebastians Arbeitsweise schätze und es gut finde, wie er sich im höchsten Maße mit dem Verein identifiziert. Er hat in seiner Amtszeit den Grundstock gelegt für viele Themenbereiche, die mir persönlich sehr wichtig sind, wie zum Beispiel die Einbindung von Junglöwen-Spielern in den Trainings- und Spielbetrieb der Profis.“
Auf der anderen Seite sei „Profi-Handball immer auch Ergebnissport, das ist uns allen bewusst. Und mit Blick auf die Ergebnisse haben wir uns vor allem in der Bundesliga nicht so stabil nach oben entwickelt, wie wir uns das gewünscht haben.“
Hinze hatte seine aktive Karriere bei der TG Cronenberg und beim LTV Wuppertal begonnen, dann wechselte er zur SG Solingen. Von 2006 bis 2011 trug er das Trikot des BHC. Ende der Saison 2011/12 wurde er zusammen mit Chrischa Hannawald Interimscoach, zur darauffolgenden Spielzeit dann Cheftrainer.
Eine Rückkehr zum BHC ist derzeit kein Thema. Nachdem Hinzes Nachfolger Jamal Naji im April 2024 freigestellt worden war, ist die Sportliche Leitung mit dem neuen Duo Arnor Gunnarsson und Markus Pütz zufrieden. Sie streben als Zweitliga-Tabellenführer die Rückkehr in die Bundesliga an.