2. Handball-BL: 32:29 (19:12) gegen Rödertal BHC-Frauen mit Sieg und doppelter Sorge

Wuppertal / Solingen · Mit einer starken Mannschaftsleistung haben die Zweitliga-Handballerinnen des Bergischen HC am Samstagabend (14. Dezember 2024) den HC Rödertal mit 32:29 (19:12) bezwungen. Beste Werferinnen waren Hannah Kamp und Annalena Welsch.

Hannah Kamp erzielte sechs Tore.

Foto: Kevin Becher

„Die Lösung liegt in uns selbst“ lautete die Devise des BHC nach der Schockdiagnose um Prudence Kinlend. Die Arthroskopie, die am lädierten Knie der Torjägerin unter der Woche durchgeführt wurde, hat die schlimmsten Befürchtungen übertroffen. Die Top-Torschützin fällt bis zum Saisonende aus.

Statt Kinlend schickte Trainerin Keke Reckenthäler die erfahrene Abwehrchefin Vesna Tolic auch im Angriff aufs Feld. Sie sollte gegen die 5:1-Deckungsformation der Gäste kühlen Kopf behalten. Ein Schachzug, der aufging. Zwar nutzten die Gäste die frühe Überzahl (Zeitstrafe gegen Lina Seiffarth nach zwei Minuten) aus und gingen schnell mit 4:1 in Führung.

Aber dann zog Tolic geschickt die Fäden. Die 32-Jährige glänzte nicht nur mit klugen Pässen, von denen in erster Linie die schnelle Annalena Welsch und Kreisläuferin Lina Seiffarth profitierten, sondern avancierte selbst zur fünffachen Torschützin. Ihr Treffer zum 21:13 (32.) schien eine Vorentscheidung.

Doch angetrieben von der österreichischen Nationalspielerin Santina Sabatnig, bliesen die „Rödertalbienen“ zur Aufholjagd. Kreisläuferin Bo Dekker verkürzte auf 17:21 (36.). Der Blick der Löwinnen ging immer wieder zur Hallenuhr. Die Frage: Wie lange reichen die Kräfte? Die treffsichere Hannah Kamp, Lina Seiffarth und Jette Clauberg, die ihre Jokerrolle nahezu perfekt annahm, hielten die Gäste erst einmal auf Abstand.

Es setzte eine zweite Zeitstrafe gegen Vesna Tolic zu Beginn der Crunchtime. Die Rödertalbienen nutzten ihre Chance und kamen durch Julia Mauksch zum Anschluss (26:27, 53.). Aber der BHC fightete. Ein Doppelschlag von Hannah Kamp stellte den Vier-Tore-Abstand wieder her (30:26, 57.).

Ausgerechnet die schnelle Rechtsaußen avancierte zwei Minuten später zum großen Pechvogel, als sie beim Zurücklaufen mit ihrer Gegenspielerin kollidierte und unglücklich stürzte. Diagnose: Wadenbeinbruch! Die Operation folgt in der nächsten Woche. Der nächste monatelange Ausfall, der keine richtige Freude über den 32:29-Erfolg aufkommen ließ.

Das „Löwenrudel“ muss in den nächsten Wochen mit den schweren anstehenden Spielen noch enger zusammenrücken. „Vor zwei Wochen nach dem Spiel gegen Waiblingen war ich zum ersten Mal richtig sauer auf meine Mannschaft, aber was sie heute als Team geleistet hat, war einfach unglaublich und macht mich sehr stolz. Die Ausfälle von Prü und Hannah treffen uns hart und belasten unseren kleinen Kader extrem“, so eine sorgenvolle Kerstin Reckenthäler nach dem Spiel.

BHC: Natascha Krückemeier, Yelyzaveta Salimova; Annalena Welsch (6/1), Leonie Kockel (2), Jette Clauberg (4), Franziska Thomas, Sofie Hansson, Lucy Krahwinkel (1), Djazzmin Trabelsi (3), Vesna Tolic (5), Lina Seiffarth (5), Lea Albers, Hannah Kamp (6), Lea Liebetrau.