2. Handball-Bundesliga BHC-Kapitänin Leonie Kockel geht von Bord
Wuppertal · „Mädels, nach der Saison mache ich Schluss mit Handball. Mein Körper macht den Leistungssport nicht mehr mit.“ Leonie Kockel hat ihre Teamkolleginnen vom Handball-Zweitligisten Bergischen HC als Erste darüber informiert, dass sie im Sommer ihre Karriere beendet.
Seit einem Jahr trägt die Linkshänderin, die am 20. Januar ihren 25. Geburtstag feiern wird, das BHC-Trikot und war maßgeblich am Zweitliga-Aufstieg beteiligt. Ist das nicht ein bisschen zu jung für ein Karriereende? „Nein“, entgegnet die gebürtige Wittenerin bestimmt. „Die vielen Jahre Leistungshandball und Verletzungen haben ihre Spuren hinterlassen und ich möchte meine Zukunft gern schmerzfrei genießen. Ich bin froh, dass ich das Ende selbst bestimmen kann.“
Das Handballspiel erlernte Kockel bei der TSG Sprockhövel und der JSG Hattingen-Welper. Von dort wechselte sie zu Borussia Dortmund, womit sie 2019 den Deutschen Meistertitel bei der A-Jugend holte, 2020 zur HSG Bensheim-Auerbach und zum Januar 2024 schließlich zum Bergischen HC.
Beruflich geht es für Kockel im Juli richtig rund. Denn dann werden die „Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games“ ausgetragen und 8.500 studentische Spitzensportlerinnen und -sportler sowie Offizielle aus bis zu 150 Ländern erwartet. Nach Abschluss ihres Sportmarketing- und Sportjournalismus-Studiums hat sie im Marketing tatkräftig unterstützt, dass eins der größten Multisportfestivals 2025 ein voller Erfolg wird.
Aber bis dahin liegt ihr Fokus beim BHC. Als Kapitänin geht sie voran und findet die richtigen Worte, besonders in der momentan mental sehr schweren Phase, nach den vielen Rückschlägen, in der sich das Team gerade befindet. „Ich bin sehr froh darüber, den Schritt zum BHC gemacht zu haben. Bei den Löwinnen habe ich wieder Spaß am Handball gefunden. Ich fühle mich sehr wohl und bin froh und dankbar, hier meine Karriere beenden zu dürfen“, so Kockel.
Für Assina Müller (Geschäftsführerin der BHC Frauen Bundesliga GmbH) geht eine wichtige Persönlichkeit von Bord: „Leonie kam in einer damals für uns schwierigen Situation zum BHC. Ihr kurzfristiger Transfer aus Bensheim war für uns ein absoluter Erfolg und spiegelt bereits zum damaligen Zeitpunkt die ambitionierten Ziele sowie Möglichkeiten beim BHC wider. Leonie zeigte in jeder Einheit ihre Professionalität und ging mit ihrer Einstellung sowie Bereitschaft stets als Vorbild voraus. Mit Leonie verlieren wir eine herausragende Persönlichkeit, die wir gerne noch länger beim BHC gehalten hätten."