Staatsanwaltschaft Wuppertal Großrazzia wegen mutmaßlicher Wirtschaftskriminalität

Wuppertal · Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft hat am Dienstag (14. Januar 2025) mehr als 40 gerichtliche Durchsuchungsbeschlüsse vollstrecken lassen. Das Landeskriminalamt ließ 57 Objekte durchsuchen. Ausgangspunkt ist ein mutmaßlicher Betrug bei der seit 2017 laufenden Sanierung der Düsseldorfer Staatskanzlei.

Symbolbild.

Foto: Christoph Petersen

Die Ermittlungen begannen im Oktober 2024. Ausschlaggebend waren „die Anzeige eines Zeugen und die Prüfungen der Innenrevision des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW“, so die beiden Behörden in einer gemeinsamen Stellungnahme. Dabei erhärtete sich der „Verdacht der Bestechung und Bestechlichkeit, der wettbewerbsbeschränkenden Absprachen bei Ausschreibungen, der Untreue sowie des Betruges“. Ermittelt werde momentan gegen fünf Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 36 bis 69 Jahren.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ist involviert, weil bei ihr die Schwerpunktabteilung zur Korruptionsbekämpfung angesiedelt ist. Es bestehe unter anderem „der Verdacht, dass durch Beschuldigte gezielt Einfluss auf Auftragsvergaben im Bereich der Beleuchtung der Staatskanzlei genommen wurde, um anschließend gemeinsam mit den von ihnen bestimmten obsiegenden Bieterfirmen über eine Vielzahl von stark überhöhten Nachtragsrechnungen eine Schädigung des BLB in Millionenhöhe herbeizuführen“, so die Ermittlerinnen und Ermittlern.

Die Razzia begann um 6 Uhr in Düsseldorf, Mönchengladbach, Neuss, Erkrath, Wegberg und Münster. Neben zwei Staatsanwältinnen und einem Staatsanwalt waren rund 200 Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamtes NRW und der örtlichen Kreispolizeibehörden im Einsatz. Bei den Wohn- und Geschäftsräumen handelt es sich um die Liegenschaften der sieben Beschuldigten sowie mit diesen verbundener Unternehmen.

„Bei den heutigen Durchsuchungen wurden insbesondere Unterlagen, Dokumente und Schriftverkehr in digitaler und analoger Form sichergestellt. In wie fern diese beweiserheblich für das Verfahren sind, wird die nun folgende Auswertung zeigen“, heißt es. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.