Rund 120 Hinweise Lkw-Unfallfahrt: Mindestens 1,8 Millionen Euro Sachschaden
Wuppertal · Der bei der 60 Kilometer langen Unfallfahrt eines Lkw entstandene Sachschaden liegt nach Angaben der Polizei bei rund 1,8 Millionen Euro, möglicherweise aber auch noch höher. Die Fahrt führte über die A46 sowie die A1 und damit über Wuppertaler Stadtgebiet. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Der 30 Jahre alte Fahrer einer polnischen Spedition befindet sich weiterhin in einer psychiatrischen Einrichtung. Die Einweisung hatte ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft verfügt. Nach Angaben der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ hat der Rechtsanwalt des Mannes ausgesagt, dass seinem Mandaten eine akute Psychose bescheinigt worden sei. Laut einer Erklärung der Hagener Staatsanwaltschaft ist dies aber nur eine erste Einschätzung. Ermittelt wird unter anderem wegen eines schweren Eingriffs in den Straßenverkehr.
Die Ermittlerinnen und Ermittler werten momentan unter anderem die Hinweise aus, die auf dem dafür vorgesehenen Portal eingegangen sind. Dies sind derzeit etwa 120, darunter auch viele mit Smartphones aufgenommene Videosequenzen. Gleichzeitig wird der Lkw weiter untersucht. Ausgewertet werden unter anderem die Ladungspapiere und das eingebaute digitale Kontrollgerät. Ob der Fahrer Drogen und/oder Alkohol konsumiert hatte, ist noch nicht bekannt.
NRW-Innenminister Herbert Reul hatte gegenüber der „Rheinischen Post“ gesagt: „Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben.“ Auf der Fahrt, die auf der A46 am Autobahnkreuz Holst begann, über die A46 in Wuppertal bis zum Kreuz Wuppertal-Nord führte und kurz vor Hagen auf der A1 endete, gab es rund 50 beschädigte Fahrzeuge, einige davon schwer.
Nach bisherigen Informationen war der Lkw ordnungsgemäß versichert, entsprechend muss die zuständige Versicherung für die entstandenen Schäden aufkommen. Allerdings, so die Polizei, sei die Kommunikation mit der Spedition bislang eher ausbaufähig.