Einschulungsuntersuchungen Macht Sport mit Euren Kindern!

Wuppertal · Der Gesundheitsbericht zu den Einschulungsuntersuchungen sieht für Wuppertal nicht gut aus. Insgesamt 3.764 Kinder wurden untersucht – viele sind übergewichtig.

Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski.

Foto: Szlagowski

Bei nur noch 19 Prozent der Wuppertaler Kinder, die 2024 die Einschulungsuntersuchung durchlaufen haben, gab es keine Befunde, hieß es in einem Bericht des Gesundheitsamts. Besonders viele der etwa Sechsjährigen leiden an Übergewicht. Erhebliches Übergewicht – also Adipositas – haben fast acht Prozent aller Kinder, die im vergangenen Jahr eingeschult wurden.

Zum Vergleich: Im gesamten Bundesland waren es 4,6 Prozent im Jahr 2019, und auch in Wuppertal lag die Zahl im Jahr 2019 noch bei 5,6 Prozent. Adipositas zählt zu den chronischen Krankheiten, die das Risiko, an Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Störungen des Fettstoffwechsels, Diabetes (Typ 2) oder Erkrankungen des Bewegungsapparats zu leiden, deutlich erhöht.

„Erschreckend ist, dass Wuppertal im Vergleich zum Landesdurchschnitt noch einmal schlechter abschneidet, bei uns beispielsweise doppelt so viele Kinder an Adipositas leiden wie in NRW. Kompensatorischer Sport im Verein kann hierbei und auch bei anderen Auffälligkeiten entgegenwirken“, erklärt Alexandra Szlagowski, Leiterin des Sport- und Bäderamts, als Reaktion auf die Untersuchungsergebnisse.

Auch die AOK Bergisches Land äußerte sich in einem Statement zu den Ergebnissen der Einschulungsuntersuchung. Sie arbeite mit Sport- und Gesundheitsamt zusammen, um dazu beizutragen, die gesundheitlichen Bedingungen für die jüngste Generation nachhaltig zu verbessern. Die AOK betont aber, „dass Prävention nicht nur in Gesundheitsprogrammen bestehen darf, sondern auch im Alltag von Familien ankommen muss. Eltern brauchen gut verständliche Informationen darüber, welche Vorsorgeuntersuchungen wichtig sind, wie sie zuverlässige Quellen zu Krankheitsbildern finden und vor allem: welche Verhaltensweisen gesundheitsfördernd wirken“. Gesundheitsförderung erfordere jedoch einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz: „Nur wenn alle Akteure zusammenwirken, können nachhaltige Erfolge erzielt werden.“

Mit den schlechten Ergebnissen der Einschulungsuntersuchungen gerechnet hat Gottfried Deter, der für die Jugendverbandsarbeit spricht. „Der Bericht des Gesundheitsamtes ist wenig überraschend – das ist einfach die Folge von Corona und der damit zusammenhängenden Bewegungslosigkeit“, sagt Deter. Außerdem seien Übungsleiterinnen und -leiter nach der Pandemie nicht mehr zurückgekehrt, während die Nachfrage in Sportvereinen extrem hoch sei, vor allem beim Kinderturnen und Fußball.

Die Bedarfe ließen sich damit nicht decken. Um der Adipositas entgegenzuwirken, erklärt Deter: „Wir können nur an die Eltern weitergeben, auch außerhalb von Vereinen mit den Kindern Sport zu machen und die vorhandenen Angebote zu nutzen.“

(kom)