Stadtspaziergang am Freitag Erinnerung an die Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse

Ein VHS-Stadtrundgang mit dem Historiker Stephan Stracke zum Thema Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse beginnt am Freitag (17. Januar 2025) um 17 Uhr. Treffpunkt ist das Denkmal im Deweerthschen Garten.

Weitergehende Infos der VHS.

Foto: VHS

Am 17. Januar 1935 begann die Gestapo mit Massenverhaftungen in Wuppertal. Die ersten drei Widerstandskämpfer Willy Muth, Otto Heyler und Willi Reeks wurde um 16 Uhr bei einem illegalen Treff an der Tannenbergstraße / Ecke Friedrich-Ebert Straße festgenommen. Der geheime Treff war von einem Spitzel verraten worden.

Die Festgenommenen gerieten unter schwerste Folter. Das erste Todesopfer war am 21. Januar 1935 Willy Muth. Bis 1936 starben mindestens 18 Personen in Gestapo- und Gefängnishaft. Mehr als 1.900 Menschen wurden insgesamt festgenommen. 847 Personen wurden später in den sogenannten „Wuppertaler Gewerkschaftsprozessen“ abgeurteilt.

Der Schlag richtete sich vor allem gegen den Wiederaufbau und die illegale Tätigkeit von Gewerkschaftsgruppen. Im Sommer 1934 war es der KPD im Großraum Wuppertal gelungen, in einem organisierten überbetrieblichen Rahmen – gemeinsam mit Sozialdemokraten und Parteilosen – mindestens 48 betriebliche Widerstandsgruppen aufzubauen. Diese griffen unmittelbar in fabrikinterne Auseinandersetzungen ein, stellten eigene Zeitungen her und in zwei Betrieben lösten sie Kurzstreiks aus.

Auf dem Stadtrundgang wird Verhaftungsaktion rekonstruiert und über den weiteren Lebensweg der verhafteten Widerstandskämpferinnen und -kämpfer informiert. Die Teilnahme kostet fünf Euro.