2. Handball-Bundesliga BHC unterliegt im Zweitliga-Derby
Wuppertal · Große Stimmung in der Klingenhalle: 1.895 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen beim ersten bergischen Derby in der 2. Handball-Bundesliga zwischen dem HSV Solingen-Gräfrath und dem Bergischen HC einen 34:23-Erfolg des Gastgebers.
Dabei hatte Aufsteiger BHC bis zur Halbzeit noch 14:13 beim Erstliga-Absteiger geführt, aber in der zweiten Halbzeit aufgrund der angespannten Personalsituation nicht mehr viel gegenzusetzen. Erfolgreichste Werferin war die polnische Nationalspielerin Paulina Uscinowicz mit elf Treffern für den HSV. Beim BHC ragte Spielmacherin Annalena Welsch mit acht Treffern heraus.
Derbytime, kurze Anreise mit dem PKW. Dennoch parkte am Samstagabend vor der Klingenhalle ein großer Reisebus. Den hatten Familie, Freunde und Fans von Annalena Welsch gechartert, um aus Netphen (Welschs Heimatort) nach Solingen zu reisen. Alle trugen das blaue Welsch-Trikot mit der Nummer 2. Ein eigener Fan-Block, der die 28-Jährige förmlich beflügelte. Sechs ihrer acht Treffer erzielte sie bereits in der ersten Halbzeit und war maßgeblich daran beteiligt, dass der 3:7- Rückstand bis zur Pause in eine 14:13-Führung umgewandelt werden konnte.
Aber die schnelle Spielmacherin hatte sich wie ihre Mitspielerinnen völlig verausgabt. Ohne die verletzten Stammkräfte Prudence Kinlend und Hannah Kamp fehlten BHC-Trainerin Kerstin Reckenthäler bei dem ohnehin kleinen Kader die Wechselmöglichkeiten. Folglich zog der HSV, angetrieben von einer überragenden Paulina Uscinowicz und einer sehr gut aufgelegten Katja Grewe, im Tor über 16:14 auf 25:20 (45.) davon.
Dennoch gab der BHC nicht auf. Rechtsaußen Lucy Krahwinkel verkürzte auf 21:25, aber HSV-Kapitänin Carina Senel stellte wieder auf den alten Fünf-Tore-Abstand. Dann der nächste Schockmoment für den BHC: Kreisläuferin Lina Seiffarth verdrehte sich bei der Landung nach ihrem Torwurf zum 26:22 (48.) das Knie, schrie vor Schmerzen und musste vom Platz getragen werden. Der nächste langfristige Ausfall wird befürchtet.
Die BHC-Gegenwehr war gebrochen. Ein 8:0-Lauf brachte die Gräfratherinnen endgültig auf die Gewinnerstraße und den 34:23-Sieg, der sie auf den zehnten Tabellenplatz klettern ließ. Der BHC bleibt Vierter und empfängt am Samstag (4. Januar 2025) Spitzenreiter Union Halle-Neustadt um 18:30 Uhr im Leistungszentrum an der Solinger Kanalstraße.