Sondersynode zur Kirchlichen Hochschule Theologischer Bildungscampus als Alternative?
Kann aus der Kirchlichen Hochschule auf der Hardt ein theologischer Bildungscampus werden? Mit einem entsprechenden Prüfauftrag endete Dienstag (11. Juni 2024) die Sondersynode der evangelischen Kirche im Rheinland, in der es um die Zukunft des „Heiligen Berges“ in Wuppertal ging.
Anlass der Sondersynode war eine aktualisierte Finanzprognose für die Einrichtung, der ab 2025 ein Haushaltsdefizit droht, das sich bis auf Größenordnungen zwischen 28 und 44 Millionen Euro belaufen könnte. Statt einer zur Diskussion stehenden Schließung der Kirchlichen Hochschule (KiHo) entschied sich das Gremium mit großer Mehrheit für einen anderen Weg: Die Kirchenleitung soll prüfen, inwieweit aus der KiHo ein „theologischer Bildungscampus“ werden kann, der nicht nur Studenten, sondern auch allen anderen haupt- und ehrenamtlich im Bereich der evangelischen Kirche und bei Organisationen wie der Diakonie tätigen Menschen offen steht.
„Es geht nicht darum, die Kirchliche Hochschule in bisheriger Form zu erhalten und wegen der finanziellen Situation etwas zu kürzen, sondern etwas ganz Neues zu entwickeln“, betonte Präses Thorsten Latzel bei einer Pressekonferenz nach der Entscheidung. Dazu müsse man sich mit den vielen Bildungseinrichtungen innerhalb der Kirche vernetzen und Ideen entwickeln. Man wolle dabei aber vorhandene Theologische Fakultäten nicht doppeln, sondern sich die Frage stellen: „Was haben wir als Alleinstellungsmerkmal?“
„Ich bin sehr stolz auf diese sehr konstruktive Synode“, so Latzel über die mehrtägigen Beratungen und den Beschluss. „Wir nehmen das als Prüfauftrag gerne an“, unterstrich Volker Haarmann, Leiter des Dezernats Theologie und Gemeinde im Landeskirchenamt. Es gehe jetzt darum, Theorie und Praxis in der theologischen Ausbildung Wuppertal zusammenzubringen. Bis zur nächsten Synode im Februar 2025 sollen Erkenntnisse geliefert werden, wie die Bildungscampus-Idee ausgestaltet werden könnte. „Das ist ein sportlicher Zeitraum“, ist sich Latzel bewusst. Aber das Thema sei dringlich, deshalb habe es ja auch die Sondersynode gegeben.