Immobilien So wird Wohnen in Wuppertal in Zukunft aussehen
Wuppertal zieht als größte Stadt im Bergischen Land immer mehr Menschen an. Durch seine Universität mit mehr als 100 verschiedenen Studiengängen finden auch immer mehr junge Menschen ihren Weg in die Stadt mit rund 354.000 Einwohnern. Auch die Stadt selbst tut viel, um Wuppertal attraktiv zu gestalten – und das macht sich an den Immobilienpreisen bemerkbar. Um in Zukunft für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, muss die Modernisierung der knapp 11.500 leerstehenden Wohnungen gefördert werde. Außerdem spielt altersgerechtes Wohnen und Klimaschutz eine immer wichtigere Rolle für Wuppertal.
Der aktuelle Wohnungsmarkt in Wuppertal
Überall in Deutschland müssen Wohnungssuchende aktuell viel Zeit einplanen – und das ist auch in Wuppertal nicht anders. Im Jahr 2021 beispielsweise wurden nur 281 Neubauten fertiggestellt – 1.000 würden den Bedarf an Wohnungen decken. Besonders junge und weniger einkommensstarke Menschen haben Probleme, aktuell bezahlbaren Wohnraum zu finden. Aber: Im Vergleich zu den letzten Jahren sinken die Immobilienpreise aktuell. Für ein Grundstück mit einer Fläche zwischen 400 und 700 Quadratmeter müssen Interessierte gerade durchschnittlich mit 322 €/m² planen. Somit sinken die Preise im Vergleich zum Januar 2023 um fast 15 Prozent.
Wie viel kostet ein Einfamilienhaus in Wuppertal im Jahr 2024?
Laut Immobilienexpertinnen und -experten erleben besonders hochwertige Einfamilienhäuser aktuell keinen Preisverfall und halten ihren Wert auch bei allgemein sinkenden Preisen stabil. Die Preise für Häuser mit durchschnittlicher Qualität sind im ersten Halbjahr 2023 dagegen um 25 Prozent gesunken. Ein klassisches Reihenhaus kostet aktuell etwa 330.000 Euro.
Wohnungsknappheit, aber viel Leerstand: Was macht die Stadt dagegen?
In Wuppertal gibt es aktuell einen signifikanten Leerstand an Wohnungen, was die lokale Wohnsituation beeinflusst. Schätzungen zufolge stehen rund 11.500 Wohnungen leer, dennoch wird von einem Wohnungsmangel gesprochen. Der Grund: Ein Großteil der leerstehenden Wohnungen muss saniert werden, bevor diese erneut vergeben werden können. Das Land Nordrhein-Westfalen unternimmt einiges, um den Leerstand in den Innenstädten zu bekämpfen. Im Jahr 2020 wurde beispielsweise das „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ mit 70 Millionen Euro ins Leben gerufen. Noch im selben Jahr wurden die ersten 40 Millionen Euro bewilligt. Diese Gelder dienen dazu, die Innenstädte durch neue Konzepte zu beleben.
Die NRW-Koalition hat zudem die Wohnraumförderung angepasst, um weiterhin Anreize für bezahlbaren Wohnraum zu setzen. Neben dem Neubau wird dabei auch die Modernisierung aktueller Bestände unterstützt. 2020 stellte das Land Nordrhein-Westfalen 4,5 Millionen Euro für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung.
Einflussfaktoren auf das Wohnen der Zukunft
Sowohl Wohnungsbaugesellschaften als auch Politik müssen sich mit der Entwicklung des Wohnverhaltens auseinandersetzen. Bereits jetzt ist der Platz in Wuppertal knapp und (je nach Lage) fällt es Wohnungssuchenden schwer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Diese Faktoren werden das Wohnen in Wuppertal in den nächsten Jahren beeinflussen:
- Demografischer Wandel
- Digitalisierung und Homeoffice
- Bezahlbarer Wohnraum
- Klimawandel und Umweltschutz
Der demografische Wandel macht auch einen Wandel auf dem Wohnungsmarkt erforderlich. Barrierefreier Wohnraum wird für Wuppertal in den nächsten Jahren wichtiger, da Menschen über 75 Jahren knapp 11 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Laut einer Studie der IW Köln ist Wohnen in den Jahren von 2014 bis 1018 günstiger geworden – aber nur auf den ersten Blick. Während der Medianbruttolohn um 9,4 Prozent gestiegen ist, wurden die Vertragsmieten um rund 8,5 Prozent angehoben. In West- und Süddeutschland steigen die Mieten jedoch schneller als das Einkommen.
Was unternimmt die Stadt Wuppertal für bezahlbaren Wohnraum?
In den nächsten Jahren wird bezahlbarer Wohnraum in Wuppertal zunehmen. Hierfür haben Stadt und Land bereits in den vergangenen Jahren den Grundstein gelegt. Nun laufen die Programme langsam an:
- Bündnis für Wohnen: Von der Stadt ins Leben gerufen, soll dieses Bündnis dabei helfen, 10.000 neue Wohnungen zu bauen. Genutzt werden sollen hierfür in erster Linie brachliegende Flächen.
- Wohnraumförderung: Die Wohnraumförderung der Stadt Wuppertal bietet Angebote, um Mietwohnungen, Eigentum und Neubauten bezahlbar zu machen.
- Fördermittel: Auf der Website informiert die Stadt Wuppertal über Förderungen für Grundstücke, Modernisierungen und kostengünstige Neubauten.
85 Prozent der leerstehenden Gebäude in Wuppertal befinden sich im Privatbesitz. Das könne man laut Oliver Zier, Chef der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft mbH Wuppertal (GWG), zwar nicht ändern, jedoch werde man seitens der Stadt aufklären und Besitzer zur Modernisierung bewegen.