Diakonie und Kirchenkreis Mehr Menschen suchen Schutz im Kirchenasyl

Wuppertal · Immer mehr Menschen flüchten nach Angaben der Diakonie und des Kirchenkreises Wuppertal in ein Kirchenasyl. 2023 stieg die Zahl der Fälle von vier auf elf, wobei 22 Personen Schutz suchten.

 Blick in St. Antonius in Barmen (Symbolbild).

Blick in St. Antonius in Barmen (Symbolbild).

Foto: Gemeinde

Die Diakonie Wuppertal sieht den Grund für diese Zunahme „im verschärften Abschiebedruck und zunehmend strengeren Asylverfahren. Besonders betroffen sind sogenannte Dublin-III-Fälle, bei denen Asylsuchende in das EU-Land zurückgeschickt werden sollen, in dem sie zuerst registriert wurden. Oft berichten Betroffene von unmenschlichen Bedingungen in diesen Ländern.“

Cornelia Lieto (Leiterin der Fachbereiche Gefährdetenhilfe und Soziale Dienste) erklärt, dass Kirchenasyl „oft die letzte Möglichkeit“ sei, „eine faire Prüfung des Asylantrags zu erreichen und Abschiebungen in menschenrechtswidrige Zustände zu verhindern“.

Trotz der strikteren Abschiebepolitik sei bisher jedes Kirchenasyl in Wuppertal erfolgreich gewesen. In mehreren Fällen wurde den Betroffenen internationaler Schutz zugesprochen, in anderen laufen die Asylverfahren noch. Die Diakonie unterstützt die Menschen auch nach dem Kirchenasyl, um ihnen eine Perspektive zu bieten.

Im November 2019 beschloss die Synode einen Fonds zur Unterstützung von Kirchenasyl-Fällen, um Menschen zu schützen, denen durch eine Abschiebung Gefahren drohen. Die Flüchtlingsberatung prüft vorab die Voraussetzungen für ein Kirchenasyl.