Hartmut Krüpe-Silbersiepe Theater der Generationen: Herausforderungen halten jung

Wuppertal · Hartmut Krüpe-Silbersiepe ist mit 83 Jahren das älteste Ensemble-Mitglied des „Theaters der Generationen“. Und er gehört noch lange nicht zum alten Eisen.

Hartmut Krüpe-Silbersiepe und Ehefrau Christel Marie.

Hartmut Krüpe-Silbersiepe und Ehefrau Christel Marie.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Sminone Bahrmann

Das Theater der Generationen besteht aus Menschen im Alter von 13 bis 80 Jahren, die in jeder Spielzeit der Wuppertaler Bühnen unter professioneller Anleitung ein Stück auf die Bühne bringen – die Altersangabe auf der Homepage des Schauspiels Wuppertal ist allerdings nicht ganz korrekt.

Hartmut Krüpe-Silbersiepe ist Mitglied des Ensembles und sogar schon 83 Jahre alt. Zuletzt wirkte er im Oktober 2023 im Theater am Engelsgarten in „Alice im Wunderland“ mit. Er spielte die „falsche Schildkröte“.

Hartmut Krüpe-Silbersiepe im Bühnenkostüm beim „Gespenst von Canterville“.

Hartmut Krüpe-Silbersiepe im Bühnenkostüm beim „Gespenst von Canterville“.

Foto: Krüpe-Silbersiepe

„Seit fünf Jahren bin ich da bei und spiele immer wieder kleinere und größere Rollen“, so Krüpe-Silbersiepe, dessen Frau Christel Marie (72) schon viel länger beim Theater der Generationen mitspielt. „Ich habe das zwei Jahre gemacht und zu meinem Mann gesagt: Komm doch einfach mal mit, ich könnte mir vorstellen, dass dir das gefällt.“ Es gefiel ihm.

Während sie mit dem Theaterspielen aufgehört hat und inzwischen mehreren ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgeht, steht er immer noch auf der Bühne. „Im Theater kann man sich darstellen, posieren. Warum auch nicht, wir sind alle im gewissen Sinne eitel. Was mir daran gefällt, ist das Gemeinschaftsgefühl, vor allen Dingen mit den viel Jüngeren“, findet Hartmut Krüpe-Silbersiepe. Er habe schon immer ein gutes Verhältnis zu Kindern gehabt. Das beruht auf Gegenseitigkeit. „Für die Kinder und Teenager bin ich ein Angelpunkt. Die stürzen sich auf mich und sagen Opa zu mir“, lacht er.

Beim Theater der Generationen wird praktisch ein Jahr lang auf ein neues Stück hingearbeitet. „Das sind in aller Regel vier Aufführungen im September und Oktober. Krüpe-Silbersiepe und seine Frau haben schon ganz unterschiedliche Rollen gespielt. „Die Theaterpädagogin bespricht das mit den Mitgliedern, dann gibt es den Text und daraufhin überlegen wir: Ich könnte das oder das spielen“, schildert Christel Marie Silbersiepe das Prozedere. „Wir spielen das, was wir im Rahmen des Möglichen leisten können.“

Das sei eine Herausforderung und nicht im angenehm. „Man muss dann schon an seine Grenzen gehen. Sich auf die Bühne stellen, unter Umständen alleine, und das bei vollem Haus. Und Texte lernen“, beschreibt es Hartmut Krüpe-Silbersiepe. Nicht nur diese Herausforderungen und viele ehren

amtliche Tätigkeiten lassen den 83-jährigen und seine Frau jung bleiben. In seinem Berufsleben war Krüpe-Silbersiepe promovierter Diplom-Biologe. Durch jahrzehntelange Tätigkeit hat er sich die Qualifikation als Krankenhaushygieniker erarbeitet. Er ist in dieser Funktion immer noch als freier Berater tätig. Nebenbei schreibt er Bücher mit kurzen Erzählungen und Gedichten, malt Bilder oder verreist mit seiner Frau, die noch stundenweise als Physiotherapeutin tätig ist.

Beide arbeiten zudem unentgeltlich in der Langerfelder Bandfabrik mit. Dort stehen sie hinter der Theke, organisieren Veranstaltungen, machen die Kasse oder betreuen die auftretenden Künstler kulinarisch. „Wir schmieren auch die Schmalzbrote“, lächelt sie.