Freiflächen-Solarenergieanlagen NABU-Kritik am Standortkonzept
Wuppertal · Der Naturschutzbund (NABU) Wuppertal äußert sein „tiefes Bedauern über die jüngste Entscheidung der Stadt Wuppertal, das geplante Standortkonzept für Freiflächen-Solarenergieanlagen (FF-PV) nicht weiterzuverfolgen.“ Die Stellungnahme im Wortlaut.
„Diese Entscheidung, die ohne öffentliche und transparente Diskussion getroffen wurde, lässt wichtige Innovationspotenziale ungenutzt und versäumt es, die Chancen, die eine naturverträgliche Energiewende auch ökologisch bieten könnte, verbindlich zu machen.
Trotz wiederholter Versuche seitens der Umweltverbände, in den Planungsprozess eingebunden zu werden, wurden ihre Stellungnahmen und Bedenken ignoriert. Dies betrifft auch die jüngste Infoveranstaltung, bei der Vertreter der Umweltverbände außen vor blieben. Dies ist besonders enttäuschend, da die Umweltverbände bereits in der Vergangenheit wesentliche Beiträge im Rahmen von Stellungnahmen und Positionspapieren zu einer naturverträglichen Gestaltung von FF-PV-Anlagen geleistet haben.
Freiflächen-Solarenergieanlagen bieten, wenn sie nach den neuesten Biodiversitätskriterien errichtet werden, erhebliche Chancen für die ökologische Aufwertung der genutzten Flächen. Ein umfassendes Standortkonzept hätte nicht nur die Planungsprozesse beschleunigen, sondern auch sicherstellen können, dass diese Projekte im Einklang mit den Anforderungen des Biodiversitätsschutzes entwickelt werden. Dies wäre insbesondere im Hinblick auf den Mangel an Kompensations- und Ausgleichsflächen in Wuppertal von großer Bedeutung gewesen, da ein entsprechendes Standortkonzept den Ausgleich gleich auf der jeweiligen Fläche hätte regeln können.
Die Entscheidung, das Standortkonzept nicht weiter zu verfolgen, wurde offenbar in einem intransparenten Prozess ohne ausreichende Beteiligung relevanter Akteure getroffen. Wichtige Gremien, wie der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde oder der Klimabeirat, wurden nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen, obwohl das Konzept auf ihrer Tagesordnung stand.
Der NABU Wuppertal kritisiert, dass die Stadtverwaltung und die politischen Entscheidungsträger offensichtlich nicht bereit sind, die ökologischen Chancen einer naturverträglichen Energiewende zu nutzen. Stattdessen wird das Potenzial für nachhaltige Entwicklungen verschenkt, was für die Umwelt- und Klimaschutzziele der Stadt einen erheblichen Rückschlag bedeutet.“