Soeben erschienen Wuppertaler Inklusionsbericht ist nun barrierefrei

Wuppertal · Der aktuelle Wuppertaler Inklusionsbericht für die Jahre 2022 und 2023 liegt jetzt vor und wird momentan in den politischen Gremien beraten. Erstmalig ist der Jahresbericht für Menschen mit Sehbehinderung und Blinde wahrnehmbar.

Symbolbild.

Foto: Gerd Altmann

Das Inklusionsbüro hat ein barrierefreies PDf erstellen lassen, damit Screenreader und andere Assistenzprogramme diesen verarbeiten können. Menschen, die keine Maus bedienen können, können mittels Tastatur navigieren. Das oft verwendete Argument, barrierefreie Gestaltung sei unansehnlich und gehe auf Kosten der optischen Attraktivität, widerlegt die Gestaltung des Berichts.

In dem Bericht werden die unterschiedlichen Aufgaben- und Arbeitsbereiche des Inklusionsbüros vorgestellt. Ein sehr wichtiger in der Arbeit ist die Begleitung von Bauprojekten und die Umsetzung barrierefreier Standards beim Bauen. Seit zwei Jahren berät das Inklusionsbüro bei der Sanierung der ehemaligen Bundesbahndirektion und bewegt sich hier im Spannungsfeld zwischen dem Investor, den städtischen Finanzen, dem Denkmalschutzanforderungen und den Wünschen der künftigen Mieterinnen und Mieter.

Ein weiteres Projekt wie die Kita Viehofstraße, ein privates Gebäude, bei dem die Argumente der Barrierefreiheit denen des Denkmalschutzes unterlagen – problematisch aus Sicht des Inklusionsbüros. Positiv sieht dessen Leiterin Sandra Heinen dagegen die Mirke, deren Umbau zum barrierefreien Bad und Bürgerpark das Büro ebenfalls begleitet.

Drei Millionen Menschen sind in Deutschland dauerhaft offline (mindestens fünf Prozent der Gesamtbevölkerung). Auf Wuppertal bezogen sind das über 18.300 Personen. Sie sind damit doppelt benachteiligt: Denn erstens sind Offliner meist auch im analogen Bereich weniger privilegiert. Das Problem: Es gibt mehr und mehr Service- Angebote nur noch im digitalen Raum.

Einer Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom zufolge nutzen 22 Prozent der Befragten kein Smartphone. Bei den über 65-Jährigen ist es mehr als ein Drittel, bei den 16- bis 29-Jährigen sind es fünf Prozent. Da sich auch die Verwaltung zunehmend digitaler aufstellt, arbeitet das Inklusionsbüro verstärkt daran, dass diese Angebote auch für alle nutzbar sind.

Beim Thema Digitalisierung und Barrierefreiheit möchte das Inklusionsbüro zudem die Gesamtverwaltung für die Offliner-Thematik sensibilisieren, aufklären, Angebote testen, und für eine umfassende Beratung sorgen.

Das Inklusionsbüro ist auch bei Smart-City-Projekten eingebunden. Ziel ist, den Bürgerservice so umzusetzen, dass er digital wie analog für alle funktioniert. Dabei ist der neue Verwaltungsstandort am Döppersberg besonders im Fokus.

Das Integrationsbüro kümmert sich in Zukunft auch darum, Kolleginnen und Kollegen in „Leichter Sprache“ zu schulen und die Dienstleistungen des Sozialamtes in leichte Sprache zu übersetzen.

Der Inklusionsbericht ist online unter ris.wuppertal.de zu finden.