Hipkendahl Ausschuss stoppt Wohnbau-Planung
Wuppertal · Gegen die Stimmen der SPD hat der Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstag (5. September 2024) die umstrittene Planung für Wohnbebauung im Bereich Hipkendahl gekippt. CDU, FDP und Grüne stellten sich hinter die Bürgerinitiative „Pro Natur Hipkendahl“, die gegen das Vorhaben intensiv Front gemacht hatte.
Zum Einstieg in die Debatte räumte der Ausschuss Jochen Plate von der Initiative „Pro Natur Hipkendahl“ Redezeit ein, um die Argumente gegen die Wohnbaupläne zu schildern, die auch Basis einer von rund 8.000 Menschen unterzeichneten Petition sind. Danach hatte die Politik das Wort.
In einer intensiv geführten Diskussion machten CDU und FDP deutlich, dass sie die Notwendigkeit von Wohnungsneubauten in Wuppertal durchaus sehen. Rechnerisch müsste Wuppertal rund 1.000 Wohneinheiten pro Jahr bauen, um den Bedarf zu decken. Das rund 8 Hektar große Areal östlich der Hahnerberger Straße und in unmittelbarer Nähe des Fauna-Flora-Habitats Gelpe und Saalbach sei als Standort für ein Wohngebiet aber nicht geeignet. Hans-Jörg Herhausen betonte, dass man sich in der Sommerpause intensiv mit dem Gelände beschäftigt habe und dann zu diesem Schluss gekommen sei.
Für Klaus Jürgen Reese war das nicht nachvollziehbar. „Wir reden hier nicht über die Schaffung von Baurecht, sondern über einen Aufstellungsbeschluss. Alle relevanten Gutachten werden zwischen Aufstellungs- und Offenlegungsbeschluss erstellt. Wie kann sich die CDU dann schon damit beschäftigt haben. Ich treffe Entscheidungen gerne auf Grundlage von Fakten, die würden wir ja erst dann erhalten.“
Die Gegenstimmen seiner Fraktion reichten aber nicht, um das Aus für das Projekt abzuwenden - sehr zur Freude der in einheitlichem Look aufgelaufenen Mitglieder der Bürgerinitiative unter den rund 100 Zuschauern im randvoll besetzten Ratssaal. Zustimmung erhielt aber ein Ergänzungsantrag der Sozialdemokraten, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, kurzfristig aus der existierenden Potenzialflächenliste eine neue Fläche zu benennen, die statt des Bereiches Hipkendahl als Wohngebiet entwickelt werden kann.
Die Diskussionen dürften also möglicherweise bald an anderer Stelle wieder aufflammen ...