Kommentar:zu Pop-up-Kunst im Kaufhof Macht das Licht an!

Wuppertal · Wenn große Fensterflächen lange dunkel und tot bleiben, droht eine optische und atmosphärische Abwärtsspirale. Deswegen ist diese Idee gut: CDU-Kulturpolitiker Rolf Köster hat vorgeschlagen, die 20 leeren Schaufenster im Ex-Kaufhof-Gebäude Künstlerinnen und Künstlern, Galerien sowie der freien Szene mietfrei auf Zeit zu überlassen.

 Die Schaufenster an der Neumarktstraße, als der Kaufhof seinen Betrieb in Wuppertal noch nicht eingestellt hatte.

Die Schaufenster an der Neumarktstraße, als der Kaufhof seinen Betrieb in Wuppertal noch nicht eingestellt hatte.

Foto: Christoph Petersen

Ein entsprechender Prüfauftrag an die Verwaltung fand am Mittwoch im Kulturausschuss eine breite Mehrheit. Damit soll nochmals Geschwindigkeit in diese Überlegung kommen, an der schon gearbeitet wurde, als der Kaufhof noch geöffnet war. Das Ganze verlief dann allerdings im Sande – wie so oft, wenn viele Beteiligte und Ansprechpartner im Boot sind.

Es ist unbedingt notwendig, dass mit dem Kaufhof-Gebäude schnell etwas Sichtbares passiert. Wenn dabei das „Bespielen“ der Schaufenster, die ja das zurzeit gähnend leere Aushängeschild der Immobilie sind, helfen kann, dann muss das mit Nachdruck umgesetzt werden.

Die sehr vielfältige freie Kulturszene in Wuppertal wird sicher keine Probleme damit haben, die in Frage kommenden Flächen „rubbeldiekatz“ mit Leben zu füllen.

Allerdings muss jemand die Gesprächs- und Organisationskoordination mit dem Gebäudeeigentümer übernehmen. Und Fragen müssen geklärt werden: Wer bezahlt den Strom für Licht & Co.? Wer bezahlt einen Hausmeister, der sich „von innen“ um das Pop-up-Geschehen kümmert, während es entsteht und wenn es fertig ist? Deswegen ist es sicher ein guter Ansatz, die Verwaltung prüfen zu lassen, wie das alles gehen kann. Allerdings: Schnelligkeit ist unbedingt gefragt!

Denn schon jetzt prägen die finsteren Fenster am Neumarkt und vor allen entlang der Neumarktstraße das Gefühl einer City, die an dieser Stelle auf keinem guten Weg ist. Dass in die früheren Kaufhof-Eingänge auch schon Obdachlose eingezogen sind, ist kein Wunder – und für eine Großstadt eine Selbstverständlichkeit.

Egal, was mit dem Kaufhof in ein paar Jahren – denn so lang wird das dauern – passiert: Licht und ein Stück Leben müssen da jetzt rein!