Um 35 Prozent Aidshilfe Wuppertal protestiert gegen NRW-Kürzungspläne

Wuppertal · Die Aidshilfe Wuppertal kritisiert die Ankündigung der NRW-Landesregierung, die Förderungen um 35 Prozent zu kürzen. Diese gravierenden Einsparungen seien „ein massiver Rückschritt im Kampf gegen HIV und Aids und gefährden die wertvolle Arbeit, die durch das Team seit vielen Jahren geleistet wird“.

Tests und Infosmaterial der Aidshilfe.

Foto: Aidshilfe Wuppertal

Die Arbeit der Aidshilfen in ganz NRW sei „unverzichtbar für die Prävention, Beratung und Unterstützung von Menschen mit HIV/AIDS sowie für deren Angehörige. Ihre Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, die Stigmatisierung von Betroffenen zu reduzieren und den Zugang zu lebensnotwendigen Informationen und Therapien zu verbessern.“

So haben 2023 in der Aidshilfe Wuppertal beispielsweise 539 Testungen auf HIV, Syphilis und Hepatitis C stattgefunden. Darüber hinaus seien Aidshilfen eine wichtige Anlaufstelle für queere Menschen. „Lesben, Schwule, Trans*und Inter*“ fänden hier sowohl Beratungs- wie auch Vernetzungsmöglichkeiten.

„Eine Kürzung solchen Umfangs gefährdet nicht nur die Existenz unserer Einrichtung, sondern auch das Leben und die körperliche und psychische Gesundheit vieler Menschen“, erklärt Susann Heichel (Teamleitung der Aidshilfe Wuppertal). Sie fordert deshalb die Landesregierung auf, die Einschnitte „umgehend zurückzunehmen und die Finanzierung der Aidshilfe zu sichern“.

Christoph Weber vom Vorstand der Aidshilfe Wuppertal: „Die Situation rund um HIV und AIDS ist nach wie vor ernst. Viele Menschen sind auf die Unterstützung durch die Aidshilfe angewiesen, und es darf nicht der Eindruck entstehen, dass diese Bedrohung weniger wichtig ist als andere politische Prioritäten.“

Unterstützt durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband und Aidshilfen in NRW, kämpft die Wuppertaler Aidshilfe darum, „dass die notwendigen Mittel auch weiterhin bereitgestellt werden, um die grundlegenden Angebote aufrechtzuerhalten. Deshalb geht ein Appell an die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger, sich solidarisch zu zeigen und zu verhindern, dass ausgerechnet die Schwächsten in unserer Gesellschaft die Folgen einer von Einsparungen geprägten Politik tragen müssen.“

Susann Heichel: „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Fortschritte im Kampf gegen HIV und AIDS gefährdet werden. Deshalb halten wir unsere Einrichtung am Donnerstag, 24. Oktober 2024, geschlossen. Menschen können an diesem Tag keine HIV-, Syphilis- und Hepatitis-C-Tests machen, keine Beratung bekommen und in Schulen findet keine Aufklärung zu HIV und Aids statt. Damit wollen wir verdeutlichen, wie unser Angebot aufgrund der geplanten Kürzungen reduziert werden müsste. Jede Kürzung bedeutet eine Gefährdung von Leben – das können wir nicht hinnehmen.“