„Leben retten kann jeder!” Bethesda-Aktionstage zur Woche der Wiederbelebung

Wuppertal · Wie geht eine Herzdruckmassage richtig? Was ist beim Einsatz eines Defibrillators zu beachten? Bei den Aktionstagen zur Woche der Wiederbelebung im Agaplesion Bethesda Krankenhaus zeigen dies Dr. med. Martin Weiss (Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin) und Dr. med. Gunnar Kalund (Leiter des Notfallzentrums und Leitender Notarzt der Stadt Wuppertal).

 Dr. med. Gunnar Kalund (Leiter des Notfallzentrums und Leitender Notarzt).

Dr. med. Gunnar Kalund (Leiter des Notfallzentrums und Leitender Notarzt).

Foto: Andreas Fischer

Interessierte Laien erfahren am 16., 18. und 19. September (Montag, Mittwoch und Donnerstag) jeweils von 15 bis 16 Uhr in der Hainstraße 35, wie Wiederbelebung nach einem Herzstillstand funktioniert, und beantworten die Fragen der Besucherinnen und Beuscher. Weitere Infos gibt es unter Tel. 0202 / 290-0 und www.bethesda-wuppertal.de

Prüfen – Rufen – Drücken, das sind die drei Grundpfeiler der Laienreanimation bei Herz-Kreislaufstillstand, mit der jeder zum Lebensretter werden kann. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Nach nur wenigen Minuten ohne eine ausreichende Sauerstoffversorgung durch das Blut beginnen bereits die ersten Gehirnzellen unwiederbringlich abzusterben. In dieser Situation kann eine einfache Herzdruckmassage (100 pro Minute) die Überlebenswahrscheinlichkeit verdoppeln oder sogar verdreifachen.

Aber das tun Laien in Deutschland im Vergleich zu beispielweise skandinavischen Ländern noch zu wenig. Liegt hierzulande die Helferquote laut dem Reanimationsregister bei etwa 50 Prozent, sind es in Schweden oder Finnland bis zu 80 Prozent. „Weil viele sich nicht trauen oder glauben, sie können etwas falsch machen“, sagt Dr. med. Gunnar Kalund (Leiter des Notfallzentrums am Agaplesion Bethesda Krankenhaus und Leitender Notarzt der Stadt Wuppertal). „Dabei ist nur eines falsch: Nichts zu tun!“

Denn jeden kann es treffen und jeder kann helfen, sagt er. So passieren etwa zwei Drittel aller Herz-Kreislauf-Stillstände zu Hause, auf der Straße oder am Arbeitsplatz. Und wenn dann Angehörige oder Passanten wissen, was zu tun ist und sofort den Rettungsdienst informieren und gleichzeitig eine Herzdruckmassage durchführen, bis der Notarzt vor Ort ist, hat der Betroffene wesentlich bessere Chancen zu überleben.

Die Woche der Wiederbelebung, die vom 16. bis 22. September 2024 stattfindet, wird jedes Jahr unter dem Motto „Ein Leben retten – 100 pro Reanimation“ von der gleichnamigen Initiative der Berufsfachverbände Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Anästhesiologie organisiert.

„Auch in diesem Jahr wollen wir die Wuppertaler Bürger über die wichtige Rolle von Wiederbelebungsmaßnahmen in ihrem persönlichen Umfeld informieren, Ängste abbauen und Mut zum Handeln fördern. Wir möchten die Menschen dazu bringen, sich sicher zu fühlen und die nötigen Schritte zu tun, wenn jemand in ihrer Nähe einen Herzstillstand erleidet. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen und ausbilden, können wir die Helferquote in Deutschland steigern und so viele Leben retten“, erklärt Dr. Kalund.

Kurse für Wuppertaler Unternehmen

Dr. Kalund und sein Team bieten regelmäßig Kurse und Vorträge für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen, Sportvereinen und anderen Einrichtungen an. Interessierte können im Sekretariat der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin unter Telefon 0202 / 290-2252 einen Termin vereinbaren.