Verein „Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal“ 2.500 Tauben weniger durch den Eier-Austausch

Wuppertal · Die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen des Vereins „Fliegende Schönheiten – Stadttauben Wuppertal“ haben nach eigenen Angaben seit Dezember 2022 inzwischen 2.500 Taubeneier ausgetauscht. Das „Jubiläum“ feierten sie am vergangenen Wochenende am Bahnhof Vohwinkel.

Die Eier werden durchleuchtet, um zu sehen, wie weit sie entwickelt sind,

Foto: Fliegende Schönheiten Stadttauben Wuppertal

Dort startete die Aktion seinerzeit auch. Kurz danach wurde das Einsatzgebiet mit Zustimmung und in Absprache mit der Deutschen Bahn um den Hauptbahnhof erweitert. Inzwischen sind zwei Parkhäuser sowie die Verkaufswagen auf dem Elberfelder Neumarkt hinzugekommen.

„Vor der Entnahme werden die Eier mit einer Taschenlampe geschiert. So nennt man das Durchleuchten der Eier. Hierbei wird kontrolliert, wie weit das Ei entwickelt ist. Zu weit entwickelte Eier werden nicht getauscht. Die ausgetauschten Taubeneier werden anschließend für 24 Stunden eingefroren und danach vernichtet“, erklärt Vereinssprecherin Nina Kopp.

Freude über den gelungenen Einsatz in einem Parkhaus.

Foto: Fliegende Schönheiten Stadttauben Wuppertal

Dies sei auch im Sinne der Tiere: „Den Tauben wurde durch den Menschen ein sogenannter Brutzwang angezüchtet. So legen sie mehr nicht, wie Wildtauben zweimal, sondern vier- bis sechsmal, vereinzelt sogar bis zu zehnmal im Jahr Eier. Der Austausch der Eier ist eine tierschutzgerechte Maßnahme die Schwarmgrößen langfristig zu reduzieren.“

Mit dem Austausch der Eier seien „mehr als 2.500 zusätzliche Tauben verhindert worden, da die Tiere schon nach sechs Monaten fortpflanzungsfähig sind.“ Das alleine helfe aber nicht. „Wünschenswert wären Taubenhäuser in unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe. Hier könnten die Tauben artgerecht ernährt werden. Der Ei-Tausch wäre viel schneller und einfacher durchzuführen, da das aufwändige Aufstellen der Leitern entfallen würde“, erklärt Nina Kopp.

Einige der ausgetauschten Eier.

Foto: Fliegende Schönheiten Stadttauben Wuppertal

Zudem gebe es noch einen weiteren Vorteil: „Taubenhäuser führen zu einer Verlagerung des Schwarms. Die Tauben verbringen circa 80 Prozent der Zeit im Haus und setzten dort ihren Kot ab, was zu saubereren Bahnhöfen und den Innenstädten führt. Gerade im Hinblick auf die Gebäudesanierung in Vohwinkel zur BUGA 2031 eine wichtige Anregung für die Planer!“

Der Verein hilft auch Hausbesitzerinnen und -besitzern, „wenn einzelne Nester auf Balkonen oder bei Dachbodensanierungen entdeckt werden“. Eine Kontaktaufnahme ist unter der Telefonnummer 0176 / 31173515 möglich. Sie kann auch von Menschen angerufen werden, die das Ei-Tauschprojekt unterstützen möchten. Der Verein bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, „die unermüdlich das Projekt in ihrer Freizeit durchführen und sich weder von heißen Sommer- noch eisigen Wintertagen abschrecken lassen“.

(red/jak)