Becken Bornberg Meilenstein im Hochwasserschutz am Mirker Bach

Wuppertal · Am Mirker Bach in Wuppertal ist ein wichtiger Meilenstein im Hochwasserschutz erreicht. Das kombinierte Hochwasser- und Regenrückhaltebecken Bornberg im Stadtbezirk Uellendahl wurde nun feierlich von NRW-Umweltminister Oliver Krischer, Abteilungsleiterin Dr. Angela Küster von der Bezirksregierung Düsseldorf, Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, Wupperverbands-Vorstand Ingo Noppen und Stadtwerke-Vorstand Peter Storch eingeweiht.

Das neue Becken.

Foto: Wupperverband / Benjamin Schäfer

„Durch die Klimakrise werden Extremwetter und Hochwasserereignisse künftig häufiger auftreten. Daher ist es existenziell, dass wir uns besser schützen. Rückhaltebecken wie hier am Mirker Bach sind dafür wichtige Bausteine, die wir als Land unterstützen. Für die gelungene Umsetzung hier vor Ort bedanke ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich“, so Minister Krischer. Das Becken wurde vom Wupperverband in Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal, ihrem Eigenbetrieb Wasser & Abwasser (WAW) und der WSW Energie & Wasser AG umgesetzt.

Im Bereich des Mirker Bachs traten bei starkem Regen immer wieder Probleme auf, zum Beispiel bei den Extremereignissen 2018 und 2021. Das Gelände des heutigen Beckens stand damals meterhoch unter Wasser. Durch das neue Becken soll das Überschwemmungsrisiko an diesem Standort und für gefährdete Objekte im Unterlauf des Mirker Bachs deutlich gemindert werden. Insgesamt gibt es am Mirker Bach zehn Hochwasser-Hotspots. Davon können sechs durch das Becken Bornberg und den neuen Regenwasserkanal der WSW entschärft werden.

Die Beteiligten bei der symbolischen Einweihung.

Foto: Wupperverband / Benjamin Schäfer

„Im Namen aller Projektpartner und als Bauherr des neuen Beckens kann ich sagen, dass wir sehr stolz auf die gute Projektumsetzung sind. Gemeinsam haben wir für einen bei starkem Regen bisher gefährdeten Bereich den Schutz vor Überschwemmungen deutlich erhöht“, so Wupperverbands-Vorstand Ingo Noppen.

Das Becken sorgt für Wasserrückhalt aus dem Mirker Bach bzw. aus dem angeschlossenen Siedlungsgebiet. Damit wird bei starkem Regen Wasser zurückgehalten und der Bach entlastet. Überflutungen sollen so seltener vorkommen. Auszuschließen sind sie trotz der neuen Technik dennoch nicht, ein Restrisiko bleibt bestehen. Daher ist es wichtig, dass neben den Schutzmaßnahmen der öffentlichen Hand – also von Land, Kommunen und Kreisen sowie Wasserverbänden wie dem Wupperverband – auch die Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen zur Eigenvorsorge umsetzen und ihr Grundstück und ihre Immobilien schützen. Die Vorsorge vor den Folgen von Starkregen und Hochwasser ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Mitte).

Foto: Wupperverband / Benjamin Schäfer

Das Becken Bornberg wurde mitten im urban geprägten Umfeld des Bezirks Uellendahl mit zwei großen unterirdischen Betonbauwerken und einem offenen Erdbecken gebaut. Es wurde mit regionalem Saatgut bepflanzt und wird regelmäßig gepflegt. Eine bisher befestigte und versiegelte Fläche im Viertel Uellendahl wird somit grün. Im Zuge der Flächengestaltung werden noch Bäume gepflanzt.

Das kombinierte Hochwasser- und Regenrückhaltebecken wurde als offenes, begrüntes Erdbecken mit einer Größe von etwa 70x60 Metern und 4 Metern Tiefe errichtet. Es verfügt über zwei unterirdische Bauwerke: Ein circa 50 Meter langes und 6 Meter tiefes Einlauf- und Drosselbauwerk aus Stahlbeton und einen unterirdischer Stahlbetonschacht am Rande der Uellendahler Straße Das Becken wird mit einem neuen Kanal in der Uellendahler Straße (Projekt WSW) gekoppelt, um die optimale Auslastung der Volumina von Becken und Kanalnetz zu ermöglichen.

Die Kosten belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Da der Mirker Bach gemäß Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie vom Land NRW als Risikogewässer eingestuft ist, wird das Projekt anteilig zu 45 Prozent mit Mitteln des Landes gefördert, 55 Prozent werden über den Eigenbetrieb WAW und die Stadt Wuppertal finanziert.