Stadt und WSW Murmelbachteiche werden aufwändig entschlammt

Wuppertal · In einer gemeinsamen Aktion befreien das Ressort Grünflächen und Forsten der Stadt Wuppertal und die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) mit Unterstützung der Adolf-Vorwerk-Park-Stiftung und des Wupperverbands momentan drei Teiche im Murmelbachtal von Schlamm. Dabei kommen ein schwimmender Bagger und riesige Entwässerungskissen zum Einsatz.

Der Saugbagger bei der Arbeit.

Der Saugbagger bei der Arbeit.

Foto: WSW/Kintopp

Sinn der aufwändigen Aktion, die von der Firma Limus Dredging aus dem Sauerland im Auftrag von Stadt und Stadtwerken durchgeführt wird, ist es, die Teiche im Murmelbachtal von Schlamm und mineralischem Eintrag, der sich am Boden abgesetzt hat, zu befreien. „Solche Verschlammungen sind ein wiederkehrendes Problem in den Teichen. Feststoffe, die der Bach, der alle drei Teiche speist, mit sich führt, setzen sich ab und bilden mit den Jahren eine dicke Sedimentschicht. Das ist auf die Dauer nicht gut für Flora und Fauna in den Gewässern“, so die Stadtwerke.

„Die Teichentschlammung ist eine ergänzende Maßnahme für die Verbesserung der Wasserqualität des Murmelbachs“, erklärt Christian Massing (Leiter der Kanal-Planung bei den WSW). „Wir haben 2022 und 2023 das Regenrückhaltebecken Adolf-Vorwerk-Straße und den Mischwassersammler saniert. Dies trägt seither zu einer deutlichen Verbesserung der Wasserqualität bei.“

 In den Membran-Entwässerungskissen werden Schlamm und Wasser getrennt.

In den Membran-Entwässerungskissen werden Schlamm und Wasser getrennt.

Foto: WSW/Kintopp

Die dreifache Teichentschlammung im Murmelbachtal knüpfe an diese ökologische Maßnahme an. WSW-Vorstandsmitglied Markus Schlomski: „Das Murmelbachtal ist nicht nur ein wertvolles Naturschutzgebiet, sondern dank der Öffnung des ehemaligen Privatparks für die Öffentlichkeit durch die Adolf-Vorwerk-Stiftung auch ein wichtiger Erholungsraum für die Bürgerinnen und Bürger. Unsere gemeinschaftliche Maßnahme hat daher einen doppelt positiven Nutzen für die Umwelt und die Allgemeinheit.“

Die neue Dezernentin Dr. Katrin Linthorst freut sich über das gewählte besonders schonende Verfahren: „Dadurch kann das gesamte Ökosystem im Naturschutzgebiet sehr gut geschützt werden. Der Einsatz des Schwimmbaggers schont Teichgrund und Uferbereich, da der Bagger weniger als eine Tonne wiegt und als Amphibienfahrzeug auch an Land operieren kann“.

Die Filterung des verschlammten Wassers in den Membran-Entwässerungsschläuchen ist besonders effizient, da auf Pumpen und andere elektrische Anlagen verzichtet werden kann. Die kissenförmigen Entwässerungsschläuche benötigen viel Platz. Der ist an den Teichen im Adolf-Vorwerk-Park nicht vorhanden. Daher werden der Spielplatz und die ehemalige Minigolfanlage am Murmelbachteich als Lagerflächen genutzt. Für den Transport des Schlammwassers sorgt eine anderthalb Kilometer lange Schlauchleitung. Das Wasser fließt im natürlichen Gefälle bergabwärts in die Membranschläuche.

In den großen Kissen findet die eigentliche Entschlammung statt, also die Trennung von Feststoffen und Wasser. Sie bestehen aus einer porösen Membran, die Wasser durchlässt, aber die Feststoffe zurückhält. Sind die Schläuche prall gefüllt, sieht man deutlich das fast klare Wasser aus den kissenförmigen Behältern sprudeln. Das ausgetretene gesäuberte Teichwasser wird über eine Folie und mithilfe von Sandsäcken wieder in den Murmelbach geleitet. Durch die Folie wird verhindert, dass wieder Erde und andere Feststoffe in den Bach gespült werden. Der in den Schläuchen zurückbleibende Schlamm wird noch vor Ort auf seine Zusammensetzung hin untersucht und anschließend fachgerecht entsorgt.

Von li.: Christian Massing (Leiter Stadtentwässerung WSW), Ingo Konermann (Stadtentwässerung WSW), Dr. Katrin Linthorst (Beigeordnete für Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Grünflächen und Recht), Markus Schlomski (Vorstand WSW Energie & Wasser AG), Christian Arlt (Stadt Wuppertal, Ressort Grünflächen und Forsten), Björn Malolepsy (Stadt Wuppertal, Ressort Grünflächen und Forsten) und Detlef Klein (Geschäftsführer Limus Dredging GmbH).

Von li.: Christian Massing (Leiter Stadtentwässerung WSW), Ingo Konermann (Stadtentwässerung WSW), Dr. Katrin Linthorst (Beigeordnete für Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Grünflächen und Recht), Markus Schlomski (Vorstand WSW Energie & Wasser AG), Christian Arlt (Stadt Wuppertal, Ressort Grünflächen und Forsten), Björn Malolepsy (Stadt Wuppertal, Ressort Grünflächen und Forsten) und Detlef Klein (Geschäftsführer Limus Dredging GmbH).

Foto: WSW/Rainer Friedrich

Vor und während der Entschlammung wurden Maßnahmen getroffen, um den Fischbestand in den Teichen zu schützen und die Gewässer nicht austrocknen zu lassen. Die Fische wurden umquartiert. Die abgesaugte Wassermenge wird laufend wieder aufgefüllt. Nach Abschluss der Aktion wird sich der Fischbestand ohne weiteres Zutun des Menschen wieder regenerieren.

Die Arbeiten an den Teichen sollen Ende September abgeschlossen sein. Allerdings dauert der Abtransport der Schlämme bis in den Dezember. Der Vorstand des Adolf-Vorwerk-Parks begrüßt die Maßnahme und zeigt sich erleichtert über die künftige Verbesserung des ökologischen Zustands der Teiche. Nach der Entsorgung des herausgefilterten Schlamms soll der Spielplatz 2025 wieder neu errichtet werden.