Fußball-Regionalliga WSV-Sportchef Manno: „... kann seinen Vertrag auflösen“
Wuppertal · Erst rund zweieinhalb Stunden nach der 1:4-Niederlage gegen den SC Paderborn verließ Gaetano Manno das Stadion am Zoo. Verstecken wollte sich der Sportliche Leiter des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV keineswegs. Vielmehr kündigte der 42-Jährige als Reaktion des Sturzes ans Tabellenende Konsequenzen an.
Manno richtete nach Rundschau-Informationen noch vor Ort deutliche Worte an die Mannschaft, unterhielt sich auch mit dem Vorstand und dem Verwaltungsrat.
„Wenn wir uns nicht fokussieren und nicht die Basics auf den Platz bringen, können wir in der Regionalliga nicht bestehen. Dazu gehören das Zweikampfverhalten und die Disziplin“, so Manno anschließend gegenüber der Rundschau. „Das bekommen wir seit vier Spielen nicht hin. Jeder macht sein eigenes Ding. Das macht mich wütend. Ich habe an diesem Wochenende das Spiel in Bocholt gesehen, das ja auch in einer schwierigen Lage war, die haben es geschafft. Und es braucht mir auch keiner zu kommen mit der Personalsituation. Wir hatten trotzdem genügend erfahrene Spieler auf dem Platz.“ (Bilder)
Am meisten tue ihm Trainer René Klingbeil leid. „Ich sehe, wie er jeden Tag akritisch arbeitet mit vollem Engagement. Er bereitet alles genauestens vor und stellt die Mannschaft ein, wird aber nicht dafür belohnt“, so Manno. „Wir werden die Fakten noch deutlicher ansprechen, denn so kann es nicht weitergehen. Wir sind mitten im Abstiegskampf.““
Dazu gehöre auch, sich möglicherweise von Spielern zu trennen. „Das Team weiß, wie ich ticke und darüber denke. Wer keine Lust hat mitzumarschieren, kann in mein Büro kommen und seinen Vertrag direkt auflösen. Die Mannschaft muss sich selber hinterfragen und sich verdeutlichen, dass es nicht nur um Sieg oder Niederlage geht, sondern dass da auch Existenzen dranhängen. Die Spieler erwarten schließlich, dass sie pünktlich ihre Gehälter bekommen.“
Gerne würde Manno personell noch etwas im Offensivbereich verändern. Das Transferfenster schließt Ende des Monats. „Pedro Cejas fällt ja noch fünf bis sechs Wochen verletzt aus. Aber wir haben kein Budget. Bei einer Leihe müsste der andere Verein alles übernehmen. Wir müssen abwarten, ob sich noch etwas bewegt.“ Und defensiv angesichts von 13 Gegentreffern in vier Spielen? „Natürlich tut der Ausfall von Joep Munsters und Oktay Dal weh. Aber Dominik Bilogrevic hat heute gezeigt, wie es geht. Er war in einer schwierigen Situation, hat sich aber reingehauen und alles gegeben.“
Das jedoch könne man aber eben nicht von allen sagen. Weshalb auch in den kommenden Tagen dringender Redebedarf beim WSV besteht.