Spielfeldsanierung im Stadion am Zoo 600.000 Kubikmeter Boden und 27 Kilometer Leerrohre

Wuppertal · Wo der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV von Anfang April bis Ende Oktober 2023 kickt, dazu hat sich der Verein noch nicht geäußert. Dafür steht der Ablauf der Baumaßnahmen im Stadion am Zoo fest. Dort werden der Rasen und vor allem der Untergrund saniert.

Der Rasen im Stadion am Zoo wird ab April saniert.

Foto: Dirk Freund

Zunächst rücken die Bagger an. Mit ihrer Hilfe werden rund 600.000 Kubikmeter an humusreichem Boden abgetragen – rund 50 Zentimeter der „bestehenden, nicht belasteten Rasentragschicht“, wie es im Ratsbeschluss heißt. „Der wird dann in der Mählersbeck und bei anderen städtischen Baumaßnahmen verwendet“, erklärt Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski.

Es folgt ein weiterer „Bodenaushub bis zu einer Tiefe von 65 Zentimetern in den Bereich der belasteten Auffüllungsmaterialien mit entsprechender fachgutachterlicher Begleitung und dem Ziel einer Minimierung der Entsorgungskosten“. Dann ist die Ebene erreicht, auf der sich die Altlasten befinden – Aschenschlacken und Produktionsrückstände von Färbereien aus dem vergangenen Jahrhundert.

Sie werden mit einer so genannten „Kunststoffdichtungsbahn“ ummantelt und verdichtet, damit von den Schadstoffen nichts mehr ins Grundwasser und in die Wupper gerät. Auch sie komplett abzutragen und zu entsorgen wäre schlichtweg zu teuer. „Das wurde damals auch schon beim Stadion-Nebenplatz so gemacht“, erinnert Alexandra Szlagowski. Zudem sei so die Gewähr größer, dass es nicht mehr zu Absackungen des Spielfeldes komme.

Ist dieser Teil beendet, werden die neue Erdschicht und die Drainage angeliefert – damit Niederschläge künftig besser abfließend als in der Vergangenheit, wenn im Winter, aber auch im Frühjahr oft Partien wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden mussten. Und es werden Leerrohre verlegt, um später eventuell eine Rasenheizung anschließen zu können, ohne erneut den Rasen ausbaggern zu müssen.

Trainer Hüzeyfe Dogan und Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski freuen sich, dass das Stadion am Zoo bald eine gute Rasenfläche erhält.

Foto: Dirk Freund

Die Rasenheizung ist noch nicht Teil des vom Rat beschlossenen, rund 1,5 Millionen Euro teuren Maßnahmenpakets; sie wäre allerdings spätestens bei einem Aufstieg des WSV in die 3. Liga Pflicht, weil vom Deutschen Fußball-Bund dafür zwingend vorgeschrieben. Sicher sei, so die Sportamtsleiterin, dass diese dann nicht mit Gas beheizt würde, sondern mit alternativen Energiequellen, etwa über Wärmepumpen. Welche genau, das werde noch geprüft. Zuvor müsse aber ohnehin erst ein entsprechender Gremiumsbeschluss vorliegen.

Zuletzt ist die eigentliche Spielfläche an der Reihe. Vorgesehen ist aus zeitlichen Gründen – wie auch in den Stadien im Profibereich üblich – ein Rollrasen. Spätestens Anfang November soll der WSV dann wieder im Stadion am Zoo kicken. „Natürlich freuen sich alle Beteiligten, wenn es schneller geht“, so Alexandra Szlagowski.

Eine gute Nachricht hat sie noch für die WSV-Fans: Die Baugenehmigung für die neuen Toilettenanlagen auf der Gegengerade und im Gästebereich, die die bisherigen Container ersetzen, liegt vor. „Und es werden mehr als bisher“, verspricht Alexandra Szlagowski.