Handball-BL: Sonntag ab 16:05 Uhr BHC-Trainer Naji und der schwirrende Hinterkopf

Wuppertal · Einfach abgehakt war die 17:30-Niederlage des Handball-Bundesligisten Bergischer HC bei der SG Flensburg-Handewitt für Jamal Naji nicht. „Das Spiel hat mich schon beschäftigt“, sagt der BHC-Trainer. „Ich hatte gedacht, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt weiter sind.“ Zu gerne würden sich Naji und sein Team am Sonntag (26. Februar 2023) gegen den TVB Stuttgart (16:05 Uhr, Wuppertaler Uni-Halle) mit einem Erfolg zurückmelden.

BHC-Spielmacher Linus Arnesson.

Foto: Dirk Freund

„Es geht mir gegen Flensburg weniger um das Ergebnis. Auch andere Teams haben schon mit 13 Toren Unterschied dort verloren“, meint Naji. „Aber wir haben in der ersten Halbzeit eine Fehlervermeidungsstrategie gefahren und sind dadurch viel zu mutlos aufgetreten.“ Dass sich seine Mannschaft in dieser Verfassung präsentieren könnte, hatte der Coach nicht erwartet. „Trotzdem war mir klar, dass es Rückschläge geben würde. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen.“

Mit 14:6 Punkten seit November stehen die Löwen weiterhin sehr gut da. Wenn nur die beiden derben Niederlagen gegen Flensburg nicht wären. Beim ersten Mal im Dezember antwortete die Mannschaft mit einer starken Leistung beim 32:27-Auswärtssieg gegen Leipzig. Eine ähnliche Reaktion würde Naji natürlich auch am Sonntag in der heimischen Unihalle gefallen. „Wir sollten uns vor Augen führen, was wir diese Saison schon geschafft haben. Nach einem schlechten Start haben schon einige gegen uns gewettet. Aber wir haben das Ruder herumgerissen“, sagt der Coach.

Die Stuttgarter dürften etwas einfacher zu besiegen sein als die Flensburger, die zur absoluten Spitze gehören. Die Schwaben hingegen haben zuletzt fünf Mal in Folge verloren und dürfen sich mit 10:30 Punkten im Kampf um den Klassenerhalt lange noch nicht sicher fühlen. „Trotzdem haben sie eine Qualität, die es hergibt, nicht unten stehen zu müssen“, ist Naji überzeugt. „Sie kommen sicher irgendwann in eine Phase, in der sie unten rauskommen. Aber das muss ja nicht gerade am Sonntag losgehen.“

Im Hinspiel war der BHC noch auf der Suche nach seiner Form und verlor 26:27, nachdem zur Pause noch ein 17:12-Vorsprung auf der Anzeigetafel gestanden hatte. „Wir sind in der zweiten Halbzeit eingebrochen“, erinnert sich Naji und benennt dies auch als Hauptgrund für die Niederlage. Allerdings waren die Schlusssekunden von einer Fehlentscheidung geprägt.

Während Linus Arnesson bereits den Ball hatte, drückte TVB-Trainer Michael Schweikardt auf den Auszeit-Buzzer. Die Unparteiischen erkannten nach einem Gespräch mit dem Technischen Delegierten allerdings die Auszeit an und gaben den Schwaben den Ball zurück, den sie kurz zuvor per Stürmerfoul verloren hatten.

„Das schwebt schon noch irgendwo im Hinterkopf herum“, gibt Naji zu, dem Revanche-Gelüste diesbezüglich allerdings fremd sind. „Die Stuttgarter können ja nichts für diese Entscheidung.“ Maximal bitter war der Nachmittag aus BHC-Sicht dennoch. Anstatt selbst die Chance auf einen Sieg zu bekommen, traf Adam Lönn in letzter Sekunde für Stuttgart. Die Möglichkeit eines Einspruchs vor Ort verpassten die Bergischen.

Ein Sieg täte den Löwen unabhängig davon gut. „Ich hoffe, es wird wieder so voll in der Halle wie gegen Melsungen“, sagt der Trainer. Resttickets sind nach wie vor verfügbar, die Tageskasse öffnet ebenfalls.

Der TVB Stuttgart tritt am Sonntag voraussichtlich komplett an, beim BHC sind wohl mit Ausnahme der bereits länger verletzten Spieler (Simen Schönningsen, Tom Bergner, Tim Nothdurft) alle dabei. Christopher Rudeck und Tom Kare Nikolaisen sind in dieser Woche nach überstandenen Krankheiten wieder ins Training eingestiegen.