Fußball-RL: 2:4 (1:0) gegen Gladbach II WSV verliert Spektakel in Unterzahl
Wuppertal · Am 23. Spieltag der Fußball-Regionalliga musste sich der Wuppertaler SV im Verfolgerduell gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach mit 2:4 (1:0) geschlagen geben. Das Spiel verfolgten 1.316 Fans im Stadion am Zoo. In der Tabelle liegt der WSV jetzt elf Punkte hinter Münster, das eine Partie weniger absolviert hat.
Trainer Hüzeyfe Dogan griff fast auf seinen kompletten Kader zurück. Marco Stiepermann, Lukas Demming, Philipp Hanke und Tobias Peitz, die in Ahlen (2:2) ausgefallen waren, konnten auflaufen. Es fehlte damit nur Kevin Pytlik.
Beide Teams starteten ohne Abtasten. Nach einer Flanke von Demming platzierte Kevin Hagemann den Kopfball nicht richtig, im Gegenzug rettete Durim Berisha vor dem einschussbereiten Semir Telalovic (3.). Hagemann traf zwar in der 9. Minute, doch dabei stand Serhat Semih Güler leicht im Abseits. Der WSV forderte in der 13. Minute vehement einen Elfmeter, als Hanke im Strafraum gelegt wurde. Der Schiedsrichter sah die Szene anders. (Bilder:)
Der WSV machte weiter Druck. Gülers Schuss wurde geblockt, den Nachschuss setzte Bastian Müller rechts am Tor vorbei (18.). Auf der Gegenseite hielt Torwart Franz Langhoff gegen Telalovic (21.). Güler hatte in der 22. Minute Pech, als sein Versuch vom linken Pfosten in die Arme von Schlussmann Maximilian Brüll sprang.
Die Führung folgte aber in der 26. Minute: Der WSV kam über die linke Seite. Stiepermann steckte auf Güler durch, der Brüll keine Chance ließ und seinen 14. Saisontreffer erzielte – 1:0 (26.). Einen Aufsetzer von Mika Schroers aus 25 Metern hielt Langhoff sicher (35.). Die Rot-Blauen blieben spielbestimmend. Kurz vor der Pause wurde Stiepermann im Strafraum noch gestoppt (43.). Die Führung zur Pause war verdient.
Beim WSV ging es ohne Wechsel weiter. Stiepermann prüfte Brüll mit einem kernigen Schuss (47.). Dann aber ein Rückschlag: Der bereits verwarnte Noah Salau sah die gelb-rote Karte. Gladbach nutzte das umgehend aus: Den folgenden Freistoß köpfte Conor Noß aus acht Metern ein – 1:1 (49.). Stiepermanns Direktabnahme flog über die Latte (52.). Gladbach verstärkte die Offensive, doch der WSV fand immer wieder Platz für Konter. So scheiterte Stiepermann nach einem feinen Solo erst kurz vor dem Tor (59.).
Schiedsrichter Cengiz Kabalaki zog immer mehr den Unmut der Fans auf sich. WSV-Coach Dogan sah die gelbe Karte (59.). Der erste Wechsel in der 63. Minute: Moritz Montag kam für Philipp Hanke. Trotz Unterzahl erarbeiteten sich die Gastgeber weiter Chancen: Einen Schuss von Peitz wehrte Brüll zur Ecke ab (66.). Justus Henke kam für Demming (68.).
Gladbach ging in der 72. Minute in Führung: Nach einem langen Ball zog Kaan Kurt auf und davon, ließ Langhoff aussteigen und schob ein –1:2. Doch damit nicht genug: Yvando Borges Sanchez nutzte einen Fehler von Montag aus und markierte das 1:3 (73.). Dogan brachte Marco Königs für Stiepermann (75.). Montag verhinderte auf der Linie gegen Telalovic das 1:4 (76.).
Stattdessen wurde es noch einmal spannend: Güler nahm den Ball volley und traf die Latte. Lion Schweers passte auf und schob den Abpraller über die Linie – 2:3 (79.). Langhoff verhinderte das 2:4 (80.). Einen Schlenzer von Peitz lenkte Gladbachs Keeper über die Latte (82.), Schweers köpfte kurz danach darüber (83.). Dann aber die Entscheidung: Gladbach konterte über den Bundesliga-erfahrenen Noß und markierte das 2:4 (85.). Der WSV hatte alles gegeben, war nach der Englischen Woche und mit einem Mann weniger aber am Ende der Kräfte.
Hüzeyfe Dogan (Trainer des Wuppertaler SV): „Glückwunsch an Gladbach. Wir waren zuletzt im Flow, waren in der ersten Halbzeit besser und haben verdient geführt. Wir können nach dem Foul an Hanke einen Elfmeter bekommen. Auch in Unterzahl haben wir leidenschaftlich gespielt, da bin ich sehr stolz. Bei den Gegentoren haben wir uns nicht gut angestellt. Nach dem 1:3 sind wir nochmal zurückgekommen, aber das 2:4 war zu viel. Wie sich die Mannschaft nach der Englischen Woche so präsentiert hat, war toll. Die Elfmeterszene war aus meiner Sicht ein Schlag gegen Hanke. Auch nach der Pause war keine klare Linie des Schiedsrichters zu erkennen. Auch beim Platzverweis fehlte mir das Fingerspitzengefühl.“
Eugen Polanski (Trainer der Gladbacher U 23): „Als neutraler Zuschauer war es ein sehr interessantes Spiel. Wir sind sehr froh über das Ergebnis, es hätte deutlicher ausfallen können, aber es war nicht unser bestes Spiel heute. Wir haben nicht kompakt verteidigt.“
Vor dem Pokal-Hit gegen RW Essen (1. März, 19 Uhr) reist der WSV am 25. Februar noch zum Schlusslicht SV Straelen (14 Uhr Punkte). Weiter geht es am 4. März im Stadion am Zoo gegen Kölns U 21 (14 Uhr).
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