Handball-BL: 24:23 (12:9) gegen Wetzlar BHC feiert nach Krimi den dritten Saisonsieg

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat im Kampf gegen den Abstieg wichtige Punkte geholt. In der Wuppertaler Uni-Halle gewann das Team von Trainer Jamal Naji am Sonntagnachmittag (6. November 2022) gegen die HSG Wetzlar mit 24:23 (12:9). 1.687 Fans waren in das Achteck auf dem Grifflenberg gekommen.

Linus Arnesson beim Wurf.

Foto: Dirk Freund

Mit Simen Schönningsen, Lukas Stutzke und Routinier Csaba Szücs standen drei Akteure nicht zur Verfügung. Die etwas hektische Anfangsphase verlief ausgeglichen. Linus Arnesson erzielte in der 6. Minute das 2:2. Noah Beyer warf in der 8. Minute die erste Führung zum 3:2, Alexander Weck erhöhte auf 4:2 (10.). Beide Offensivreihen hatten ihre Mühe, zugleich arbeiteten die Torhüter gut. So dauerte es bis zur 18. Minute, ehe Weck das 6:3 gelang.

Insgesamt war es zu diesem Zeitpunkt ein Match auf schwachem Niveau mit vielen Fehlern. Wetzlar kam in der 22. Minute auf 5:6 heran. Allein Torwart Christopher Rudeck war in Form. Naji nahm in der 22. Minute die erste Auszeit. Die zeigte Wirkung: Frederik Lagefoged und Weck stellten, unterstützt von Rudeck-Paraden, auf 8:5 (23.). Weck netzte auch auf 9:5 ein (25.). Bis zur Pause näherten sich die Gäste nur noch auf 9:12 an.

Der BHC eröffnete die zweite Halbzeit, doch die HSG erzielte den ersten Treffer – nur noch 12:10 (31.). Als auch Tomas Babak scheiterte, nutzte Lenny Rubin das zum 11:12-Anschlusstreffer (32.). Der BHC blieb vorn, Linus Arnesson zeichnete für das 15:13 verantwortlich (36.). Doch dann glich Wetzlar in Unterzahl per Siebenmeter durch Domen Novak zum 15:15 aus (40.). Der BHC erholte sich und legte einen Zwischenspurt hin. Rudeck parierte, Babak war zum 17:15 erfolgreich (41.), Arnesson zum 18:15 (43.) und 20:16 (45.).

Die Entscheidung war das nicht. Vladan Lipovina hielt durch das 18:20 die Partie offen (49.). Neun Minuten vor dem Ende beim Stand von 21:19 nahm Naji die zweite Auszeit. Es wurde noch einmal richtig spannend, weil Lipovina Wetzlar auf 20:21 heranbrachte (21). Lagefoged und Beyer kassierte Zwei-Minuten-Strafen, Jonas Schelker egalisierte zum 21:21 (55.).

Wetzlar musste in die Unterzahl, Nikolaisen nutzte das zum 22:21 (56.), Isak Person zum 23:21 (57.). Die HSG versuchte es zweieinhalb Minuten vor dem Ende noch einmal mit einer Auszeit. Rubin gelang das 22:23 und das 23:23 (59.). Doch Babak behielt die Nerven und machte das 24:23, während Schelker mit dem letzten Wurf nur den Pfosten traf.

Benjamin Matschke (Trainer HSG Wetzlar): „Ob das ein verdienter oder unverdienter Sieg des BHC war, lassen wir mal beiseite. Beide Mannschaften waren sehr gut aufeinander eingestellt, haben aber auch viele Fehler gemacht. Die Abwehrreihen waren sehr gut mit starken Torhütern dahinter. Wir hatten viele Chancen, das Spiel enger zu gestalten. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten wie Pfosten und rein sowie Pfosten und raus. Das ist aber auch das Glück, das man sich erarbeiten muss.“

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Wir hätten den Sack früher zumachen müssen. Es war sicher kein ästhetisch schönes Handballspiel, aber beide Mannschaften haben dem Gegner viele Waffen weggenommen. In der Abwehr ist uns vieles gelungen, im Angriff hingegen zu wenig. In der ersten Halbzeit haben wir von Alexander Weck und den Außen gelebt. In der zweiten Halbzeit dann von Tomas Babak und seinen Isolationen. Für unser Gemüt war das ein ganz wichtiger Sieg. Vielleicht ist es sogar besser, mal so einen dreckigen Erfolg zu haben als einen mit sechs oder sieben Toren Unterschied. Man muss aber auch sagen, dass wir gegen die offensive Deckung von Wetzlar unseren Kopf verloren haben. Trotzdem fahren wir heute zufrieden nach Hause.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Wir haben das Spiel so angenommen, wie man ein derartiges Spiel annehmen muss und haben das Glück erzwungen. Wir sind belohnt worden für diese Einstellung. Es ist ein wichtiger Sieg zur richtigen Zeit, ein Sieg für die Seele und die Moral. Wir haben etliche Spiele in dieser Saison knapp verloren. Eine Partie auch knapp gewinnen zu können, ist eine Gewissheit, die man in der Saison mit weitertragen kann. Der Umkehrschluss wäre gewesen, mit einem Tor zu verlieren. Das wäre wirklich bitter für das Gemüt gewesen. Das Gegenteil ist eingetreten. Die Erleichterung ist groß, und die Zuversicht wächst.“

Am kommenden Sonntag (13. November) steigt das bergische Derby gegen den VfL Gummersbach. Anwurf in der Solinger Klingenhalle ist um 16:05 Uhr. Am 19. November (Samstagabend) geht es dann zum ASV Hamm-Westfalen (20:30 Uhr).

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