Fußball-Pokal: Mittwoch ab 17:30 Uhr WSV will diesmal im Derby nicht überraschen

Wuppertal / Remscheid · Die Vorfreude auf das bergische Fußballderby zwischen FC Remscheid und dem Wuppertaler SV, die am Mittwoch (30. August 2023) um 17:30 Uhr in der ersten Runde des Niederrheinpokals aufeinandertreffen, ist groß – vor allem beim gastgebenden Landesligisten. Für den Regionalligisten ist es eher eine Pflichtaufgabe.

Der WSV (hier Charlison Benschop und Damjan Marceta) will in Remscheid der Favoritenrolle gerecht werden.

Foto: Dirk Freund

Natürlich werden Erinnerungen wach an den 21. August 2012, als die Konstellation dieselbe war. Damals siegte der FCR vor 1.000 Fans durch einen Treffer von Michael Günther (75.), die faustdicke Überraschung war perfekt. Seitdem kamen die Röntgenstädter über die Landesliga nicht mehr hinaus.

Das war einmal ganz anders: Von 1981 bis 1983 kickte der BV 08 Lüttringhausen in der 2. Liga, traf 1984/85 in der ersten Runde des DFB-Pokal auf den FC Bayern. 1986 gewann der Club, der nun BVL 08 Remscheid hieß, die Deutsche Amateurmeisterschaft. 1987/88 sowie von 1991 bis 1993 folgten weitere Zweitliga-Jahre. Spieler wie Lothar Steinhauer, Carsten Pröpper, Andreas Köhler, Oliver Ebersbach und Frank Schön trugen sowohl das FCR- als auch das WSV-Trikot. Dieter Tartemann trainierte beide Teams. Der ehemalige WSV-Sportchef Stephan Küsters war von 1996 bis 1998 auf dem Rasen für die Remscheider unterwegs.

Das Röntgenstadion sollte eigentlich abgerissen werden. Da aber die Pläne für ein Designer Outlet Center (DOC) bislang scheiterten, ist der Umzug zur Sportanlage Hackenberg noch nicht vollzogen. Somit ist es das zweitletzte größere Stadion im Bergischen Städtedreieck, nachdem auf dem Areal des ehemaligen Solinger Hermann-Löns-Stadions nun Wohnungen stehen. Der BSC Union ist inzwischen in die Kreisliga B abgerutscht.

Die Remscheider Verantwortlichen, die im Vorfeld mehrere Vorverkaufsaktionen gestartet haben, haben sich mächtig ins Zeug gelegt, damit die Partie im Röntgenstadion stattfinden kann. Schließlich hat die Polizei die Partie als Spiel mit erhöhtem Sicherheitsrisiko eingestuft. Deshalb herrscht eine strikte Fantrennung. WSV-Fans, die mit dem Auto anreisen, sollten auf dem Schützenplatz (Röntgenstraße, Ecke Ringstraße) parken. Allerdings ist auch hier das Angebot begrenzt. Der FCR hat verschärfte Einlasskontrollen angekündigt und bittet darum, möglichst früh und mit dem ÖPNV anzureisen. Das Stadion öffnet um 16 Uhr, die Tageskassen öffnen. Gespielt wird bereits ab 17:30 Uhr, weil es in Remscheid kein Flutlicht gibt.

Der WSV sieht das Pokalspiel als Pflichtaufgabe an, will die Aufgabe aber keinesfalls unterschätzen. Möglich, dass Trainer Hüzeyfe Dogan Spieler aufbietet, die in Köln nicht in der Stadtformation standen. Aber auch das sind gestandene Regionalliga-Akteure. Der WSV will so schnell wie möglich für klare Verhältnisse sorgen und diesmal für keine negative Pokal-Überraschung in Remscheid sorgen.