Fußball-Regionalliga Beim WSV besteht immenser Redebedarf

Wuppertal · Beim Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV brennt der Baum – und das schon vor dem ersten Advent. Nach der 1:2-Niederlage am Samstag (18. November 2023) gegen den Spitzenreiter 1. FC Bocholt stehen die Bergischen vor einer richtungsweisenden Entscheidung.

Der WSV hielt der Last der Aufgabe nicht stand.

Foto: Dirk Freund

Offiziell bestätigt ist es zwar nicht. Aber es wäre schon verwunderlich, wenn sich die Verantwortlichen – vor allem Sportvorstand Thomas Richter und der Sportliche Leiter Gaetano Manno sowie Hauptfinanzier Friedhelm Runge – nicht am Sonntag (19. November 2023) zusammensetzen würden, um die Lage zu besprechen. Und die ist ernst. Denn die Hoffnung, dass sich die Leistungen des als Aufstiegskandidat geltenden Teams stabilisieren würden, sobald sich die Personalsituation wieder entspannt hat, erfüllten sich nicht.

Dem schwachen Auftritt beim 1:2 in Ahlen folgte nun eine biedere erste Halbzeit gegen einen Spitzenreiter, der gut und diszipliniert agierte, aber eben nicht unschlagbar war. Was besonders die Phase nach der roten Karte gegen Kevin Pytlik zeigte, als der WSV in Unterzahl auf einmal alles Zaudern über Bord warf und mit viel Herzblut agierte. Dass Damjan Marceta am Ende den Elfmeter zum möglichen 2:2-Unentschieden verschoss, war schade. Der Punkt vor immerhin 3.050 Fans (bei schlechtem Wetter) hätte aber möglicherweise die Probleme übertüncht.

Dass der Kader viel besser ist als der momentane Tabellenstand (Rang sechs, 27 Punkte, 30:25 Tore, neun Punkte Rückstand auf Bocholt, fünf auf Fortuna Köln), dessen sind sich die Verantwortlichen einig. Warum aber bringt das Team die Leistung nicht halbwegs konstant auf den Platz, obwohl die äußeren Bedingungen viel professioneller sind als bei den meisten Konkurrenten und es in den vergangenen Wochen immer wieder Aus- und Anprachen sowie Analysen gegeben hat? Stimmt die Chemie in der Truppe nicht? Gibt es „Stinkstiefel“? Oder erreicht Trainer Hüzeyfe Dogan die Mannschaft nicht (mehr)? Fragen, die es nun schnell und final zu beantworten gilt.

Denn auch die letzten drei Aufgaben vor der Winterpause haben es in sich: am 25. November beim punktgleichen Tabellenfünften 1. FC Düren, am 2. Dezember gegen Alemannia Aachen (Vierter mit 27 Punkten) und schließlich bei der Gladbacher U23 (noch nicht terminiert). Im Grunde kann sich der WSV bis zur Winterpause nun gar keinen Punktverlust mehr leisten.

Über allem schwebt die Tatsache, dass der Aufstieg in dieser Saison machbar wäre. Ein Über-Team wie in der vergangenen Spielzeit Preußen Münster gibt es nicht. Und: Es ist auf lange Sicht möglicherweise die letzte realistische Chance. Die der WSV bislang aber nicht nutzt. Und deshalb nun entscheiden muss.