Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Sportchef Gutbrod: „Wir können stolz sein“

Wuppertal · Nach den jüngsten Punktverlusten stand der Handball-Zweitligist Bergischer HC im Heimspiel gegen Dresden unter Druck – und hielt dem stand. Die Stimmen nach dem Abpfiff in der Wuppertaler Uni-Halle.

Szene mit Johannes Wasielewski.

Foto: Dirk Freund

André Haber (Trainer Elbflorenz Dresden): „Ich möchte das Wichtigste voranstellen: Ich hoffe, dass es der Person, die medizinische Hilfe in der Halle gebraucht hat, jetzt besser geht. Zum Spiel: Ich glaube, dass wir heute sehr gut ins Spiel gekommen sind. Wir wussten, was der BHC vor allem zu Hause im Stande ist zu leisten. Schon einige Mannschaften sind hier unter die Räder gekommen. Und wir wollten ein Spiel haben auf Augenhöhe.

Natürlich ist es schade, dass bei uns zwei Alternativen mit Sebastian Greß und Mindaugas Dumcius ausgefallen sind. Ich finde aber, wir haben das heute gut kompensiert und über 60 Minuten einen harten Kampf um zwei Punkte geboten. Auch in die zweite Halbzeit starten wir besser, aber schaffen es insgesamt nicht, daraus so Kapital zu schlagen, dass wir den BHC zu Hause richtig nervös machen. Wir haben nie mit drei, vier Toren Abstand geführt, was auch daran liegt, dass der BHC offensiv ebenfalls eine gute Leistung zeigt.

Bilder: Handball-Zweitligist BHC schlägt Dresden mit 32:31
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Zum Schluss ist es dann für mich wie ein Münzwurf: In den letzten fünf Minuten sind es Kleinigkeiten, die das Spiel entscheiden. Für uns gilt es zu regenerieren und dann am nächsten Freitag endlich mal wieder ein Heimspiel zu gewinnen. Das wird ein hartes Spiel, aber darauf bereiten wir uns vor.“

Markus Pütz (Trainer Bergischer HC): „Die besten Grüße und Genesungswünsche gehen raus an die Person, die die Halle leider verlassen musste. Zur Analyse: Wir kommen maximal schlecht ins Spiel. Nach dem 2:2 können wir erst zum 12:12 wieder ausgleichen. Die Dinge funktionieren nicht so, uns rutschen Bälle einfach so durch und wir haben auch leider nicht so die Unterstützung aus dem Tor. In Summe kommen wir auf vier Paraden, was definitiv zu wenig ist. Auch dadurch haben wir dieses enge Spiel.

Was man der Mannschaft zugutehalten muss, ist, dass wir über die Moral zurückkommen. Es ist nicht einfach auch gerade mit dem Beginn der zweiten Halbzeit, wo wir wieder keinen guten Start haben, so dranzubleiben. Unter dem Strich war es wichtig zu gewinnen. Dass wir nach den Auswärtsspielen nicht unbedingt so eine breite Brust haben, versteht sicherlich jeder. Wir brauchen Trainingseinheiten, um daran zu arbeiten. Momentan schleppen wir uns von Spiel zu Spiel und haben nur ein oder zwei taktische Einheiten dazwischen.

Dementsprechend bin ich froh, dass wir zumindest eine Einheit mehr zur Vorbereitung gegen Balingen haben. Und dann sind wir froh, wenn diese Zeit mit neun Spielen in knapp 30 Tagen vorbei ist. Wichtig war es jetzt hier mit zwei Plus-Punkten rauszugehen und das haben wir geschafft – auch wenn uns die Art und Weise nicht so gefallen hat. Aber das werden wir aufarbeiten.“

Fabian Gutbrod (Sportlicher Leiter Bergischer HC): „Wir sind froh, dass wir gewonnen haben. Es war auch nicht unverdient. Man kann darüber diskutieren, dass es glücklich ist – das ist im Endeffekt egal. Wir gehen nicht gut ins Spiel und kommen auch nicht gut aus der Halbzeit. Über das ganze Spiel haben wir zu wenige Torhüter-Paraden für die Abwehr, die wir stellen. Das ist auch der Hauptgrund, warum es so ein enges Spiel ist.

Im Tempospiel machen wir es gut, im Angriff finden wir auch immer wieder Lösungen, obwohl da Luft nach oben ist. Am Ende haben wir zwei Punkte gegen ein Team, das dieselben Ambitionen hat wie wir. Wir haben keine ideale Leistung abgerufen – trotzdem können wir stolz sein.“

(red/jak)