BHC: Neue Strukturen, alter Regisseur?

Eigentlich hat Handball-Bundesligist BHC die Personalplanungen abgeschlossen. Bis auf die entscheidende Frage: Macht Viktor Szilágyi weiter?

Viktor Szilagyi hat noch nicht entschieden, ob er verlängert.

Foto: BHC

"Ich werde immer wieder danach gefragt", sagte der 36-Jährige am Donnerstag, "aber da sind viele Faktoren entscheidend. Die Ligazugehörigkeit, die noch offen ist, mein Gesundheitszustand und natürlich, ob der Verein einen Spieler hat, der die nächsten Jahre meine Rolle ausfüllen kann." Zumindest im Hinblick auf die Fitness gäbe es grünes Licht. Szilágyi: "Ich fühle mich im Moment sehr wohl". Entschieden hat er sich trotzdem noch nicht: "Das tägliche Geschäft ist vorrangig, da hat man den Kopf nicht frei." Vielleicht ändert sich das ja in der jetzt anstehenden Spielpause.

Für BHC-Trainer Sebastian Hinze ist die Hängepartie kein Problem: "Ich kenne die Situation. Wir haben zwei längere offene Gespräche drüber geführt. Seine Entscheidung braucht noch Zeit, das akzeptiere ich. Natürlich würde ich mich freuen, wenn Viktor weiter macht."

Dass der Kapitän, der seine Vertragsverlängerung selbst in der Hand hat, seinen Club kurzfristig im Regen stehen lassen würde, scheint aber unwahrscheinlich. Nur die zweite Liga würde sich der Österreicher, der nächste Woche auch wieder für seine Nationalmannschaft in der EM-Quali spielt, sicher nicht mehr antun. Nach Abstieg sieht es aber derzeit kaum aus.

Als durchaus möglich gilt daher, dass Szilágyi noch eine Saison als Spieler dran hängt und dann in anderer Form in den Club eingebunden wird. Dazu passt eine Pressemitteilung, in der der BHC diese Woche "personelle und inhaltliche Neugliederungen" in der BHC Marketing GmbH ankündigt. Dort lastet die organisatorische, sportliche und wirtschaftliche Verantwortung derzeit vor allem auf den Schultern von Geschäftsführer Jörg Föste und Marketingmann Philipp Tychy. Eine schmale Besetzung, zumal der BHC mit dem Projekt "Bergische Arena" eine weitere Herkulesaufgabe schultern muss, um seine eigene Zukunft zu gestalten.

"Meine Familie und ich fühlen uns nicht nur sportlich im Bergischen Land mehr als gut aufgehoben", hatte Viktor Szilágyi schon bei seiner Vertragsverlängerung 2014 betont. Nichts also, was auf Sicht gegen einen Sportdirektor Szilágyi spräche. Ein Position, die so oder ähnlich bei vielen Bundesligisten mit ehemaligen Top-Spielern besetzt ist.