Ackern auf dem Acker

Fußball-Oberliga: Der WSV reist am Sonntag (15 Uhr) als Tabellenzweiter zum Spiel beim SV Hönnepel-Niedermörmter.

Auch ein Techniker wie Davide Leikauf hat es momentan auf dem reichlich holprigen Rasen im Stadion am Zoo nicht leicht.

Foto: Dirk Freund

In der vergangenen Saison war es das Spitzenspiel, diesmal ist es das Verfolgerduell. Wobei Hönnepel zwar Tabellenvierter ist, mit 43 Punkten aber bereits 15 Zähler hinter Spitzenreiter Velbert liegt. Beim WSV, der noch das Nachholspiel in Duisburg zu bestreiten hat, sind es sieben.

Sportvorstand Achim Weber schätzt die Lage nach dem 2:1 gegen Krefeld-Fischeln realistisch ein: "Wir können nur unsere eigenen Spiele beeinflussen. Wenn wir bis zum Saisonende alles gewinnen, glaube ich, dass wir da stehen werden, wo wir hin möchten. Velbert hat natürlich eine gewisse Qualität, wir müssen den Druck aufrecht erhalten. Dann kommt es vielleicht noch zu einem Saison-Highlight."

Unabhängig davon bastelt Weber am Kader für die Saison 2015/16: "Wir planen deshalb nicht zweigleisig, weil die Voraussetzungen gleich sind. Wer ganz oben in der Oberliga mitspielen will, braucht die Qualität, um in der Regionalliga eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben. So oder so versucht man immer, den bestmöglichen Kader zusammenzustellen."
Momentan beträgt der Etat eine Millionen Euro für den Gesamtverein, auf die erste Mannschaft entfallen rund 400.000 Euro. Finanzvorstand Lothar Stücker: "Sollten wir aufsteigen, wird der Etat sicher etwas erhöht werden. Sollten wir weiter in der Oberliga verbleiben, werden wir unseren Etat so gestalten, dass der Verein finanziell gesichert ist. So werden erhöhte Sicherheitskosten von vorne herein eingespeist werden. Weiter ist mit den aufgelaufenen Kosten des Insolvenzverfahrens umzugehen. Hier werden wir kurzfristig sehen, wie der Ansatz der freiwilligen Umlage umgesetzt wird. Ich vertraue hier aber auf die Unterstützung der Anhänger des Vereins." Und weiter: "So oder so wird unser Ansatz weiter verfolgt werden, um auf Sicht Spitzensport realisieren zu können. Demzufolge wird der Jugendbereich weiter gestärkt werden. Das ist unser Pfund."

Eine Personalie steht indes fest: Trainer Thomas Richter, mit einem Vertrag bis Sommer 2016 ausgestattet, bleibt. "Er ist ist in alle Gespräche eingebunden", bestätigt Weber. Der Sportvorstand geht auch fest davon aus, dass die Torjäger Marvin Ellmann und Dennis Schmidt künftig das rot-blaue Trikot tragen. Weber: "Beide haben eine gute Quote und fühlen sich wohl. Elle zum Beispiel hat auch keine Ausstiegsklausel. Ach doch, bei 60 Toren..."

Alle anderen können oder müssen sich empfehlen. "Es ist uninteressant, ob jemand einen Vertrag hat oder nicht. Es zählt, dass sich der Spieler mit dem WSV identifiziert und uns weiterhilft. Wir sind mit vielen Augenpaaren unterwegs. Das Hauptaugenmerk vergrößert sich von Woche zu Woche. Wir sind kein normaler Oberligist. Wem es nicht gefällt oder wer keinen Bock hat, vor so vielen Zuschauern zu spielen, sondern lieber vor 200, kann mich natürlich gerne ansprechen", so Weber.

In Hönnepel tritt der WSV auf dem legendären "Acker" an. Wobei auch die Qualität der Rasens im Stadion am Zoo für Stirnrunzeln sorgt. So holperig war das Geläuf seit Jahren zu dieser Jahreszeit nicht. "Der Rasen ist nicht in einem optimalen Zustand", räumt Thomas Hornung vom Sport- und Bäderamt ein. Momentan kämen mehrere Faktoren zusammen — die Kälte, die Feuchtigkeit, zahlreiche Partien, aber auch die Nachwirkungen des "Public Viewing" im Sommer. "Dadurch konnten wir die Rasengeneration nicht so durchziehen wie gewünscht. In vielen anderen Stadien gibt es dieselben Probleme. Unsere Fachleute bemühen sich mit dem WSV, möglichst gute Voraussetzungen zu schaffen."