Geschichten, die wir gerne geschrieben hätten (4) Mählersbeck wird schneller fertig!
Wuppertal · In der Rundschau-Ausgabe vom 28. Dezember 2024 haben wir Artikel veröffentlicht, die wir 2024 sehr gerne verfasst hätten, wenn nicht alles ganz anders gekommen wäre. Begeben Sie sich mit uns auf eine Gute-Laune-Reise durch die jüngste Wuppertaler Stadtgeschichte, die so leider gar nicht stattgefunden hat, zum Jahresabschluss aber hoffentlich trotzdem für ein bisschen heitere Silvester-Stimmung sorgt. Und wer weiß: Vielleicht wird die eine oder andere erfundene Story 2025 ja doch noch Wirklichkeit. Hier die vierte.
Nachdem die Wiederöffnung des Freibads Mählerbeck immer wieder verschoben werden musste und sogar für 2025 fraglich war, hat das städtische Gebäudemanagement den Turbo gezündet: Dank kurzfristig bereitgestellter EU-Mittel und einer Vergabe-Offensive kann es doch schon im Frühjahr 2025 losgehen. Zur Eröffnung gibt‘s ein Open-air-Konzert mit der Band „Wet Wet Wet“ auf der Liegewiese.
Die Verzögerungen auf der Baustelle hatten bekanntlich für viel Kritik aus der Politik gesorgt, die sich bei der Sanierung von Wuppertals einzigem städtischen Freibad sogar von der Fachverwaltung getäuscht fühlte. Dass jetzt alles anders gekommen ist, liegt am EU-Programm für den Erhalt der Freiluft Kraul Kultur (EU-FKK), aus dem ganz kurzfristig zusätzlich zehn Millionen Euro in die Mählersbeck fließen.
„Unser 50-Meter-Becken ist für die Ausübung dieser wichtigsten Schwimmdisziplin prädestiniert“, freut sich Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski über den Zuschuss-Coup, der zwei Dinge gleichzeitig möglich macht: Zum einen konnten gegen Vorkasse sehr schnell wichtige Arbeiten in Auftrag gegeben werden, um die sich bisher in den Ausschreibungen kein Unternehmen beworben hatte. Und weil das große Becken bereits im Rahmen des vorhandenen Budgets finanziert war, konnte aus dem Zuschuss ein kompletter Wasserrutschen-Park aufgebaut werden, der in den ursprünglichen Plänen nicht vorgesehen war. Die spannenden gewundenen Konstrukte sind bereits jetzt in der Mählersbeck zu besichtigen.
Offiziell in Betrieb genommen werden sie genau wie das gesamte Bad beim großen Eröffnungsfest am 1. Mai, das mit einem ganz besonderen Kultur-Programm aufwartet. Den Auftakt macht das Wuppertaler Sinfonieorchester, das in großer Besetzung nach Oberbarmen kommt. „Wir spielen Händels Wassermusik“, verrät Generalmusikdirektor Patrick Hahn. „Das passt sehr gut in ein Freibad, weil das Werk 1717 vom englischen König Georg I. zur Untermalung einer Bootsfahrt auf der Themse als Freiluftmusik in Auftrag gebeben wurde.“
Genauso passend zur Location ist der Beitrag des Wuppertaler Tanztheaters: Der zuletzt mehrfach mit beeindruckenden Massen-Choreographien aufgefallene Intendant Boris Charmatz plant eine Neuinszenierung der Wasserrevue-Szenen aus dem Film-Klassiker „Die badende Venus“ im unverwechselbaren Pina-Bausch-Stil. Derzeit laufen die Proben mit 200 Freiwilligen aus Wuppertaler Schwimmvereinen.
Abgerundet wird der Abend durch ein Open-air-Konzert der legendären und aktuell wieder tourenden britischen Pop-Band „Wet Wet Wet“ auf der Liegewiese des Freibades, das aus Restmitteln der EU-Förderung realisiert werden kann. Dafür soll sogar der größte Hit der Gruppe ein bisschen umgetextet werden: „Wir singen dann ‚Mä is all around me‘“, bestätigt Sänger Kevin Simms auf Rundschau-Anfrage.