Erstellt und vorgestellt wurde er durch das Kommunale Integrationsmanagement der Stadt Wuppertal. Dabei liefert das Integrationsmonitoring Daten zu demografischen Entwicklungen und Bereichen wie Bildungschancen, Arbeitsmarktintegration und Soziale Sicherung.
2023 hatte demnach fast die Hälfte der Wuppertalerinnen und Wuppertaler einen statistischen Migrationshintergrund – bei den unter Sechsjährigen sind es 68,2 Prozent. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Perspektiven und Erfahrungen prägen die Stadt in allen Bereichen – in den Schulen, auf dem Arbeitsmarkt und in den Stadtteilen. „Zuwanderung ist damit kein vorübergehendes Phänomen, sondern ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft“, so die Verwaltung.
„Es geht darum, diese Realität aktiv zu gestalten, welche Chancen und Potentiale sich ergeben und wo gezielt nachjustiert werden muss. Genau das ist die Aufgabe des Integrationsmonitorings“, erklärt Annette Berg (Beigeordnete für Soziales, Jugend, Schule und Integration).
Zuwanderung als demografischer und wirtschaftlicher Motor
Wuppertal wächst – trotz sinkender Geburtenraten. Ein wesentlicher Motor dafür ist nach Angaben der Stadt die Zuwanderung, insbesondere von Menschen aus anderen EU-Ländern, Geflüchteten sowie Menschen, die in Wuppertal eine Ausbildung oder Erwerbstätigkeit aufnehmen möchten. „Die Beschäftigungsquoten von ausländischen Staatsangehörigen sind seit 2015 um 12,4 Prozentpunkte gestiegen – ein mehr als doppelt so starker Anstieg als bei deutschen Staatsangehörigen“, erklärt die Veraltung. „Dadurch hat sich die Beschäftigungssituation von Zugewanderten immer mehr der Gesamtbevölkerung angeglichen. Dies zeigt, dass die gezielten Integrationsangebote in der Stadt Wirkung zeigen.“
Chancen und Herausforderungen
Der Bericht zeige außerdem, dass insbesondere junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nach wie vor mit Hürden im Bildungssystem konfrontiert seien. „Herkunft darf nicht über Zukunft entscheiden“, so Annette Berg. Bildung sei der zentrale Schlüssel zur Teilhabe – hier soll gezielt angesetzt werden, um gleiche Chancen für alle zu gewährleisten. „Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Mehrsprachigkeit. Kinder und Jugendliche, die mehrere Sprachen sprechen, bringen wertvolle Kompetenzen mit, die anerkannt werden sollten“, heißt es.
Integration als Zukunftsaufgabe
Dabei macht der Bericht auch deutlich, dass überprüft werden muss, ob bestehende Angebote wirklich alle Menschen erreichen. „Wir müssen uns fragen: Sind unsere Angebote und Dienstleistungen so gestaltet, dass sie Chancengleichheit für alle ermöglichen?“ Ein Beispiel: Wenn Informationen zu städtischen Dienstleistungen in mehreren Sprachen zur Verfügung stehen, können auch Menschen mit unzureichenden Sprachkenntnissen leichter darauf zugreifen. „Nur wenn alle Bereiche die Realität einer Migrationsgesellschaft mitdenken, schaffen wir in Sachen Integration genau das, was wir benötigen“, macht Annette Berg deutlich.
Die Stadt Wuppertal setzt mit dem Integrationsmonitoring 2025 nach eigenen Angaben auf Transparenz, Steuerung und aktive Gestaltung. „Es reicht nicht, Migration als gegeben hinzunehmen – wir müssen Integration gemeinsam anpacken und positiv nutzen“, sagt die Dezernentin. Es sei wichtig, dass alle Akteurinnen und Akteure – Verwaltung, Politik, Fachkräfte und Gesellschaft – die gewonnenen Erkenntnisse nutzten, „um Chancen zu schaffen, Barrieren abzubauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig zu stärken“.