FDP-Initiative Bahnhofs-Mall: Bänke jetzt doch möglich?

Wuppertal · Ende Dezember berichtete die Rundschau darüber, dass in der neuen Mall am Hauptbahnhof offenbar keine Sitzgelegenheiten installiert werden dürfen. Jetzt hat der Wuppertaler FDP-Bundestagsabgeordneter Manfred Todtenhausen in der Angelegenheit nachgefasst - mit überraschendem Ergebnis ...

Viel Design, aber keine Bänke - das könnte sich in der Bahnhofshalle nun doch noch ändern.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Die Aufstellung von Bänken sei in der großen Halle nicht möglich, weil es dafür keine Baugenehmigung gebe - so lautete in der letzten Sitzung die knappe Auskunft der Verwaltung auf eine entsprechende Anfrage des Wuppertaler Seniorenbeirats, der darüber „not amused“ war und ankündigte, gemeinsam mit dem Beirat der Menschen mit Behinderung am Ball zu bleiben. Die Politiker hatten zuvor mehrfach die komplett fehlenden Sitzmöglichkeiten in der opulenten Mall angeprangert.

Aber: So unmöglich wie gegenüber dem Gremium dargestellt scheint deren Installation doch nicht. Das belegt eine Auskunft des Bundesverkehrsministeriums, das Manfred Todtenhausen mit dem Thema konfrontiert hatte. Sie lautet: „Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG existieren keine baulichen Vorschriften aus eisenbahnrechtlicher Sicht, die das Aufstellen von Sitzgelegenheiten verhindern. Gutachter für Brandschutzkonzepte können Vorgaben für die Gestaltung von Flucht- und Rettungswegen machen und schwer entflammbares Material fordern, damit keine Brandlasten entstehen. Die Standardsitzbänke der DB Station & Service GmbH erfüllen diese Vorgaben.“ Die Bahn AG habe außerdem mitgeteilt, dass der Wunsch nach Sitzgelegenheiten nachvollziehbar sei. Deshalb werde es am 7. Februar einen Termin mit der Stadt, dem Behindertenverband und der Bahn geben, bei dem man klären will, ob und unter welchen Voraussetzungen Sitzgelegenheiten nachgerüstet werden können.

Die Aussichten dürften dabei gut sein. O-Ton von Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium: „Die Bahn geht davon aus, dass eine einvernehmliche Lösung erzielt werden kann.“

Manfred Todtenhausen vor dem Reichstag in Berlin.

Foto: FDP

Über diese Wendung freut sich auch Manfred Todtenhausen, der angesichts des Vorgangs aber auch kritische Worte findet: „Es ist bedauerlich, dass auch bei Themen wie Barrierefreiheit und den Bedürfnissen von Seniorinnen und Senioren immer wieder nachgehakt und politischer Druck gemacht werden muss, bevor wirklich nach Lösungen gesucht wird. Dieses jetzt angesetzte gemeinsame Gespräch hätte auch bereits vor einem halben Jahr gesucht werden können.“