Wuppertaler Stadtfeste Verwirrung um „Barmen live“ und „Elberfelder Cocktail“
Wuppertal · Die Stadt sucht mit einer öffentlichen Ausschreibung Veranstalter für zwei Großevents in Wuppertal – für „Barmen live“ und den „Elberfelder Cocktail“. Das sorgt für Verwirrung. Denn eigentlich ist die Düsseldorfer Agentur Platzek davon ausgegangen, die Events auszurichten. Auch Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) ist verwundert.
In Alexander Platzeks Kalender sind die beiden Veranstaltungen, „Barmen live“ vom 8. bis 11. Juni 2023 und der „Elberfelder Cocktail“ vom 4. bis 8. August, bereits eingetragen. Auf telefonische Rundschau-Anfrage teilte der Inhaber der Agentur Platzek mit, dass er sehr verwundert über die Ausschreibung der Stadt sei.
„Eigentlich organisieren wir in diesem Jahr beide Veranstaltungen. Warum sich da jetzt etwas geändert hat, weiß ich nicht. Die Ausschreibung hat mich überrascht und erreichte mich kürzlich per Mail. Natürlich habe ich sofort bei der Stadt angerufen, um das zu klären. Aber da erreiche ich niemanden, alle sind in der Winterpause“, sagt der Unternehmer. Wenn ab Montag (9. Januar) die Wuppertaler Stadtverwaltung wieder im Einsatz ist, wolle er erneut versuchen, eine Auskunft zu bekommen.
Für ein wenig „Entwirrung“ sorgt die Rundschau-Telefonanfrage zum Thema „Barmen live“ bei Hans-Hermann Lücke (CDU), der zwar seit einigen Monaten kein Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Barmen (der Veranstalter des Festes, der im vergangenen Jahr die Agentur Platzek mit der Umsetzung beauftragte) ist, aber als Barmer Bezirksbürgermeister etwas Licht ins Dunkel bringt.
Allerdings kommen bei der schwachen Beleuchtung des Themas weitere Fragen auf – und Lücke selbst beziehungsweise die Bezirksvertretung Barmen ist verwundert. „Ich bedaure es sehr und kritisiere, dass die Bezirksvertretung bei der Formulierung der Ausschreibung nicht mit einbezogen wurde. Ich kann mir das nicht erklären. Bislang war es immer so, dass wir zum Thema ‚Barmen live‘ eingebunden worden sind. Mit Freude haben wir uns immer eingebracht. Davon lebt doch dieses Fest, dass sich Akteure aus der unmittelbaren Umgebung einbringen“, so Lücke.
Impressionen von „Barmen live“ 2022
Warum es überhaupt zu einer Ausschreibung kam, kann sich der Politiker nicht genau erklären: „Dann muss es wohl mehrere Bewerber geben, mindestens zwei, die das Fest ausrichten wollen. Bisher war es so, dass die IG Barmen als Veranstalter bei der Stadt einen Sondernutzungsantrag einreichte und eine Agentur, im vergangenen Jahr die Agentur Platzek, damit beauftragte, die Organisation zu übernehmen.“
In der Ausschreibung bittet die Stadt die Bewerber, ihren Antrag beim Ordnungsamt einzureichen. Der zuständige Dezernent Matthias Nocke bestätigte gegenüber der Rundschau am Freitag, dass es für beide Veranstaltungen einen zweiten Bewerber um die Ausrichtung gebe. Deshalb sei die Ausschreibung notwendig. In der kommenden Woche will er weitere Gespräche mit den Beteiligten führen.
