Mit WSV-Junioren Werner Hansch: Workshop über Spielsucht

Wuppertal · Kult-Kommentator Werner Hansch (82) hält am kommenden Montag (28. Juni 2021) im Stadion am Zoo einen Vortrag für die U17 und U19 des Wuppertaler SV. Thema ist die Spielsucht. Die Veranstaltung ist nicht-öffentlich.

 Werner Hansch und Carsten Kulawik im Jahr 2006.

Foto: Kulawik

Mit dabei ist auch der gelernte Automobilkaufmann Tobias Blümel (35) aus Mönchengladbach, der seine Spielsucht und den damit verbundenen Gefängnisaufenthalt Anfang des Jahres öffentlich gemacht hat. Mit dem Angebot richten sich Hansch und Blümel gezielt an 14- bis 18-Jährige, um auf die große Versuchung durch nationale Werbekampagnen, niedrigschwellige Online-Angebote und die möglichen drastischen Folgen aufmerksam zu machen. Die Jugendabteilung des WSV will mit der Veranstaltung ein Zeichen für Prävention und Aufklärung setzen – auch mit Blick auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag.

Mit Herz und Bauch dabei – seit Jahrzehnten ist das das Motto der Sportreporter-Legende Werner Hansch, der gerade einen eigenen Podcast „Hanschspiel“ gestartet hat, zusammen mit WSV-Stadionsprecher Carsten Kulawik. Leidenschaft am Mikro ist sein Markenzeichen. Doch Hansch trug ein Jahrzehnt auch ein dunkles Geheimnis in sich, das er im Zuge seiner „Promi Big Brother“-Teilnahme in SAT.1 offen und schonungslos einem Millionen-Publikum offenbarte: Er ist glücksspielsüchtig. Neben seiner Therapie und der Rückzahlung seiner Schulden liegt ihm eins besonders am Herzen: Ein Engagement im Bereich der Spielsuchtprävention, das er als ehrenamtlicher Botschafter des bundesweiten Fachverbandes Glücksspielsucht in die Tat umgesetzt hat.

Tobias Blümel, ebenfalls Botschafter des Vereins, hat mit 16 Jahren zum ersten Mal Geld auf den Ausgang eines Bundesliga-Spiels gesetzt: zunächst nur 2,50 Mark Einsatz – mit weitreichenden Folgen. Schritt für Schritt entwickelte sich seine Spielsucht, die sein Leben bestimmte und ihn schließlich ins Gefängnis brachte.