Gymnasium am Kothen Letzte Runde der Sanierung

Wuppertal · Der im Herbst 2020 begonnene dritte und damit letzte Bauabschnitt der Sanierung des Wuppertaler Gymnasiums am Kothen, die Sanierung des Nordflügels, geht in die letzte Runde. Zwar machen sich auch auf dieser Baustelle die gegenwärtige Materialknappheit, die gut gefüllten Auftragsbücher und coronabedingte Ausfälle bei den Baufirmen bemerkbar, es sieht aber derzeit so aus, als bliebe es bei rund 20 Millionen Euro Gesamtkosten für die Maßnahme.

Das Gymnasium am Kothen.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Der Zeitplan musste allerdings etwas angepasst werden. Thomas Lehn, Produktmanager des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW): „Bis zum September werden wir es nicht mehr schaffen, aber unser Ziel ist es, die Sanierung bis zum Jahreswechsel abzuschließen.“ Die Arbeiten am Haupttreppenhaus A können dabei nur in den Sommerferien durchgeführt werden, weil dieses als Rettungsweg dient und daher nicht im laufenden Schulbetrieb gesperrt werden kann.

Auch wenn es vorrangig die gestiegenen Anforderungen des Brandschutzes waren, die die Maßnahme am Kothen unumgänglich werden ließen, kommen die Arbeiten doch einer Grundsanierung gleich. Denn die Gebäude und die damit verbundene Infrastruktur stammen noch aus den 1960er-Jahren: Heizungs- und Lüftungsanlage, Wasser- und Abwassertechnik, Elektroinstallation, Steuer-und Regelungstechnik sowie Grundleitungen müssen ebenfalls erneuert werden. Eine Schadstoffsanierung sowie die Umsetzung von Forderungen von Barrierefreiheit und Inklusion stehen ebenfalls auf der Agenda.

Deshalb wurde die Maßnahme zugleich zum Anlass genommen, das Gebäude in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung neu zu strukturieren und dem pädagogischen Konzept des Gymnasiums anzupassen. Insgesamt umfasst die zu sanierende Fläche mehr als 11.000 Quadratmeter. Lehn: „Am Ende wird ein attraktives, zeitgemäßes und zukunftsfähiges Gebäude mit moderner Ausstattung entstanden sein, in dem die pädagogischen Anforderungen des Gymnasiums optimal erfüllt werden können.“

Im Nordflügel mit seinen rund 2900 Quadratmetern Brutto-Grundfläche entstehen für die Sekundarstufe II auf den Stockwerken 3 und 4 jahrgangsbezogene Bereiche, sogenannte Cluster, mit verschieden großen Kurs- und Differenzierungsräumen sowie Flächen für Einzel- und Gruppenarbeit auf den Fluren. Die Lehrkräfte erhalten auf der zweiten Etage unter anderem eine kleine Lounge als Rückzugsmöglichkeit und einen EDV-Arbeitsraum. Das Foyer wird komplett überarbeitet, eine neue Haupttreppe angelegt. Im Bereich der Aula wird die Brandmeldeanlage ertüchtigt und ein Lager für Musikinstrumente ergänzt. Außerdem werden auf der dritten und vierten Etage des Treppenhauses zusätzliche WC-Anlagen eingerichtet.

Die Sanierung der Außenanlagen folgt der Wanderung der Baustelle: Anfang 2022 kommen die im Norden gelegenen Areale des großen Schulhofs und des Bereiches an der Turnhalle mit der Hauptzufahrt an die Reihe. Dabei wird das Konzept der bereits sanierten übrigen Außenanlagen weiterverfolgt. Asphalt wird zugunsten von Platten entfernt, Flächen werden neu begrünt, Sitzgelegenheiten ausgebaut, vorhandene Spielgeräte um neue, vom Förderverein der Schule beschaffte Spielgeräte ergänzt. Die Parkplätze finden sich künftig entlang der Zufahrtstraße, nicht mehr auf dem großen Schulhof. Und die Turnhalle wird − wie schon die Schule − über einen barrierefreien Zugang verfügen.

Die Gesamtkosten werden hauptsächlich aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“ und der Bildungspauschale des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.