Barmen Fassade des Gymnasiums Sedanstraße wird saniert
Wuppertal · Seit dem Wiederaufbau 1953 ist die historische Sandsteinfassade des Gymnasiums Sedanstraße nicht saniert worden. In Kürze will das beauftragte Architekturbüro nun die Angebote für die verschiedenen Gewerke einholen. Das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) hofft, mit den Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen zu können. Die Gesamtkosten werden auf etwa 850.000 Euro geschätzt.
Es geht fast ausschließlich um die der Straße zugewandte Seite des ursprünglich 1903 errichteten denkmalgeschützten Altbaus; sie ist der Witterung besonders ausgesetzt. Die Folge: Gesteinsbröckchen lösen sich. Zur Sicherheit wird die Fassade deshalb schon seit einiger Zeit in regelmäßigen Abständen von einem Gutachterbüro unter die Lupe genommen; lose Elemente, die eine Gefährdung darstellten, wurden dabei entfernt. „Bei der nun anstehenden Sanierung der rund 800 Quadratmeter Sandsteinfassade wird der Bestand so weit wie möglich erhalten und konserviert. Wo das nicht möglich ist, wird defektes Material herausgenommen und durch neues ersetzt. Dieses wird farblich frischer und heller wirken, weil es noch nicht der Witterung ausgesetzt war. Die zum Schulhof gelegene Fassadenseite muss nicht saniert werden“, erklärt die Verwaltung.
Aufgrund der Witterung gelitten haben im Lauf der Zeit auch die zur Straße hin gelegenen 38 Holzfenster. Sie mussten teilweise schon durch Bretter gesichert werden, weil Wetterschenkel von Fäulnis betroffen sind, und werden nun wiederum durch Holzfenster im ursprünglichen Design ersetzt. Auf der Schulhofseite werden zudem mehrere in ihrer Funktion eingeschränkte Holztüren ausgetauscht und dort, wo in den 1980er-Jahren keine originalgetreuen Türen eingesetzt wurden, wird der ursprüngliche Zustand so weit wie möglich wiederhergestellt. Zudem wird eine alte Stahltür aufgearbeitet.
Doch nicht nur am Altbau, auch an den in den 1960er- und 1970er-Jahren erstellten Erweiterungsbauten (Blöcke A, B und C) hat der Zahn der Zeit genagt. Bereits im Frühjahr/Sommer 2020 waren daher die Betonstützen der drei zum Schulhof hin gelegenen Stelzenbauten und des Laubengangs zwischen den Blöcken saniert worden. Seit Dezember 2020 werden auf der Schulhofseite zudem Außentüren aus Stahl ausgetauscht, deren Funktion beeinträchtigt war; diese Arbeiten stehen kurz vor der Fertigstellung. Jetzt sind die zum Lehrerparkplatz gelegenen Betonstützwände an der Reihe und die Stützwand an der neueren der beiden Turnhallen muss ebenfalls saniert werden. Dabei werden die Betonflächen per Sandstrahl behandelt, abgeplatzter Beton und poröse Stäbe des Bewehrungsstahls ersetzt.
GMW-Produktmanager Thomas Lehn: „Das Gymnasium Sedanstraße ist ein Schmuckstück der Stadt. Wir sorgen dafür, dass es auch in den nächsten Jahrzehnten als solches wahrgenommen wird. Im Sinne des Denkmalschutzes verzichten wir dabei auf robustere Baustoffe und setzen auf die Originalmaterialien: Sandstein wird durch Sandstein, Holz durch Holz ersetzt.“ Alle Arbeiten sollen bei laufendem Schulbetrieb, mit Schwerpunkt auf den Ferien, stattfinden. Mit wie hohen Ausgaben tatsächlich gerechnet werden muss, lässt sich erst nach dem Ende der Angebotsphase sagen.