Barmen-Innenstadt Supermarkt-Aus auf dem Werth nach 20 Jahren
Wuppertal · Der Edeka in der Barmer Fußgängerzone muss den Betrieb einstellen. Den Supermarkt, der sich auf der ersten Etage über „Woolworth“ befindet, hat die Corona-Pandemie so hart getroffen, dass Inhaber Friedrich-Wilhelm Pollschmidt für diesen und seine weiteren Läden in Cronenberg und in der Solinger Innenstadt Insolvenz beantragen musste.
Der schmale Seiteneingang zwischen dem Hot-Dog-Büdchen und der Apotheke neben „Woolworth“ auf dem Werth ist kaum wahrnehmbar. Selbstgemalte Plakate sollen dabei helfen hineinzufinden. Pfeile aus rotem Paketklebeband auf dem Fußboden im Treppenhaus weisen den Kundinnen und Kunden den Weg.
Wer es bis hierhin geschafft und die Stufen überwunden hat, braucht nur noch wenige Meter. Jetzt nur noch der schmale Gang und ab durch die Hintertür. Denn die ist mittlerweile zum Haupteingang des Edeka-Markts Pollschmidt geworden. Wer sie passiert, steht plötzlich mittendrin. Mittendrin zwischen zum Teil schon leeren Regalen, einer aus dem Betrieb genommenen Wursttheke und menschenleeren Gängen. Corona-bedingt ist der Laden, der in der ersten Etage über dem aktuell geschlossenen „Woolworth“ liegt, nicht anders zu erreichen. Normalerweise gelangen die Kunden durch die offenen Türen des Kaufhauses und eine Rolltreppe in den Edeka.
„Beim ersten Lockdown im vergangenen Jahr blieb die Laufkundschaft weg“, erklärt Insolvenzverwalter Dr. Mike Westkamp und erläutert warum: „Nachdem Corona-bedingt auch in der Barmer Innenstadt die Einzelhändler ihre Geschäfte schließen mussten, kamen kaum Menschen in die Fußgängerzone. Da sich der Edeka-Markt in der ersten Etage des geschlossenen Woolworths befindet und nur über einen Seiteneingang erreichbar war, beziehungsweise im aktuellen Lockdown immer nur noch ist, wird er kaum wahrgenommen.“
Auf den Betrieb hat die Insolvenz zunächst keine Auswirkungen. Eingekauft werden kann bis Ende des Monats ganz normal – allerdings werden keine Waren nachgeliefert. Dennoch lassen sich die Mitarbeiter nicht unterkriegen. Treue Stammkunden lassen sich immer noch im Laden blicken. Und für die und auch alle anderen ist das Personal weiterhin im Einsatz.
Ein wenig Hoffnung gibt es aber für den Standort: „Das Ziel ist es, den Standort zu retten. Wir sind derzeit noch mit einigen möglichen Investoren im Gespräch. Noch gibt es aber keine Entscheidung“, so Westkamp.
Übrigens: Weil alle Waren trotz eventueller Übernahme raus müssen, hat sich die Geschäftsführung für einen Ausverkauf entschieden. Außer auf Tabakwaren gibt es auf alles andere einen Preisnachlass von 20 Prozent.