Mutiger Reformer
Geboren wurde der ehemalige Kirchenpräsident Professor Peter Steinacker in Frankfurt. Dort starb er jetzt im Alter von 71 Jahren. Doch seine letzte Ruhestätte findet er in Wuppertal.
Wuppertal war für den profilierten Theologen die zweite Heimat. Acht Jahre war Peter Steinacker Pfarrer in der evangelischen Gemeinde Unterbarmen-Mitte. Die Berufung zum Kirchenpräsidenten der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau führte Peter Steinacker wieder zurück in seine hessische Heimat. Mit Wuppertal, wo Tochter, Schwiegersohn und drei Enkelkinder leben, blieb Peter Steinacker weiter eng verbunden. Manfred Rekowski, der Präses der evangelischen Landeskirche, würdigt den Verstorbenen als "liebenswerten Menschen und Prediger, der es verstand, Menschen unterschiedlichsten Milieus den Glauben verständlich zu machen". Die beiden waren auch auf einem ganz anderen Terrain gemeinsam unterwegs: So spielten sie in einer Pfarrer-Auswahl Fußball auf mehreren Benefizturnieren. Steinacker war in der Jugend bei Eintracht Frankfurt aktiv und verstand es später immer wieder, über den Fußball die Botschaft Gottes zu vermitteln. Unvergessen ist seine Predigt in der überfüllten Bonhoeffer-Kirche, als er unter dem Talar einen Fußball "hervorzauberte", mit dem er den ASV-Fußballern unter spontanem Applaus die Friedensbotschaft erläuterte.
Von 1993 bis 2008 war Peter Steinacker Kirchenpräsident von Hessen und Nassau. Die dortigen Ministerpräsidenten Malu Dreyer und Volker Bouffier würdigten Steinacker als Mann des fruchtbaren Dialogs und als Kirchenpräsidenten, der mit mutigen Reformen die Zukunftsfähigkeit der Kirche eingeleitet habe.
Auf Wunsch der Familie findet Peter Steinacker am Donnerstag, 30. April, auf dem Friedhof Brändströmstraße seine letzte Ruhestätte.