Problem seit vielen Jahren Falschparker bremsen die Feuerwehr aus
Wuppertal · Wenn der Alarm ertönt, kommt es auf jede Sekunde an: Die Feuerwehrleute stürmen die Treppe herunter zu den Fahrzeugen, springen in Stiefel, Hose und Jacke und rasen Sekunden später zum Einsatzort. Sie wissen, es stehen Menschenleben auf dem Spiel. Doch kurz vor dem Ziel werden sie ausgebremst – weil jemand falsch geparkt hat.
Dass im Halteverbot abgestellte Autos den Einsatzkräften im Weg stehen, kommt vor allem in der Nordstadt und im Luisenviertel immer wieder vor. Zuletzt am vergangenen Samstag: Kurz vor 8 Uhr morgens rückte die Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand an der Ekkehardstraße aus – doch weil Autos im Halteverbot stehen, wo man absolut niemals parken darf, kommen sie nicht durch und müssen einen anderen Weg nehmen. Passiert ist glücklicherweise niemandem etwas.
Knapper aber war es bei einem Großbrand in der Bandstraße im September 2022, als die Feuerwehr gerade noch rechtzeitig kam, um den Sprung einer Familie samt Baby aus dem Fenster zu verhindern – auch hier hatten Falschparker die Anfahrt zum Einsatzort behindert.
Nach diesem Vorfall hatte die Stadt beschlossen, mehr Halteverbote einzurichten – und diejenigen nachzuverfolgen, die sich nicht daran halten. Das tun wohl weiterhin die wenigsten, und auch die Kontrollen sind kaum wirksam: Bevor am vergangenen Samstag der Einsatz in der Ekkehardstraße verzögert wird, meldet sich ein Anwohner der Gerberstraße und weist darauf hin, dass das Halteverbot hier konsequent ignoriert wird. Als die Rundschau an einem Wochentag um 16:45 Uhr nachsieht, ist der entsprechende Abschnitt der engen Straße tatsächlich komplett von Falschparkern belegt – an keinem der Autos ist ein Knöllchen zu sehen.
Anlässlich des Falls in der Ekkehardstraße wird sich der Verkehrsausschuss am Dienstag (3. Dezember 2024)) erneut zur Parksituation in der Elberfelder Nordstadt beraten. Das Ordnungsamt und die Feuerwehr werden dann einen Lagebericht abgeben. Sedat Ugurman, Vorsitzender des Verkehrsausschusses, erklärt, dass man nun erfahren wolle, ob die Maßnahmen der Verwaltung ausreichen – oder ob es weiterer Maßnahmen und Überwachung bedarf, um die Rettungswege insbesondere in den Einmündungsbereichen freizuhalten.
„Wir wissen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Nordstadt tagtäglich die Herausforderungen des beengten Verkehrsraums meistern müssen. Mein Verständnis endet aber, sobald Rettungswege zugeparkt werden“, sagt Ugurman.
Angesichts solcher Ereignisse kommt die Frage auf, warum die E-Roller so aufregen – die kann die Feuerwehr schließlich einfach aus dem Weg schaffen, was mit tonnenschweren Autos nicht funktioniert.