Leserbrief „Zuviel unrealistische Hoffnung der BUGA-Befürworter“

Wuppertal · Betr.: Diskussion über Bundesgartenschau 2031

Symbolbild.

Foto: Rundschau

Das von einer Fremdfirma (sicherlich mit freundlicher Unterstützung der BUGA 2031 gGmbh) erstellte Konzeptpapier sieht eine Spielflächenverkleinerung der geplanten Veranstaltung um die Hälfte pls 35.000 Quadratmeter vor. Der Bruttomittelpreis für Planungskosten und Bau steigt von 145 auf 265 Euro pro Quadratmeter (ca. 80 Prozent). Die Kostensteigerungen in den folgenden Jahren, zum Beispiel aufgrund weiterer „Weltkrisen“, sind nicht prognostizierbar.

Grundsätzlich richtig ist die Aussage des SPD- Mannes Herrn Reese, man brauche Zukunftsprojekte und könne sich nicht immer nur mit Sozialbereichsmaßnahmen befassen. Aber so etwas? Hier steht der städtische Anteil von zurzeit 36,5 Millionen Euro im Raum. Der dürfte gewaltig steigen, denn die Höhe der Förderung (= Steuergelder) durch Land, Bund und Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung ist unsicher und kann gering ausfallen (s.o.).

Zuviel unrealistische Hoffnung der BUGA-Befürworter liegt auf privaten Investoren, zum Beispiel bezüglich der Seilbahn und der Zoogaststätten. Die Investoren denken aber verständlicherweise an sich selbst und nicht notwendigerweise daran, es für andere in deren Sinn zu richten. Weiter wird im Konzeptionspapier nichts von Unterhalt und Betrieb für die von vielen nach wie vor als sinnfrei betrachteten Hängebrücke und Seilbahn nach Veranstaltungsende erwähnt.

Zu den Reaktionen aus der Politik auf die Studie: Die Grünen freuen sich, dass sie von weniger Individualverkehr ausgeht. Zweifellos: „Die Gäste aus ganz Deutschland und anderen Teilen der Welt" (sic !) (Frau Brambora-Schulz, BUGA gGmbH-Geschäftsführerin) werden zuerst umweltunfreundlich mit Flugzeugen und Schiffen eintreffen und später mit unzuverlässig verkehrenden Zügen und Fahrrädern nach Wuppertal reisen.

Die FDP meint, die BUGA „sorge für mehr Grünflächen“ – kostenloser Tipp: aktuelle Grünflächen für die Menschen der Stadt erhalten und nicht versuchen, sie an Investoren zu verschachern. Der Wahrheit nahe kommt wohl die Aussage der Fraktion Linkes Bündnis Wuppertal, dass „die Buga nur temporär im begrenzten nationalen Rahmen“ wahrgenommen werde.

Schließlich soll es viel Zuspruch für die UGA von Bürgern geben. Nun, bestenfalls gibt es bisher, wohlwollend ausgedrückt, eher freundliches Desinteresse. (Das hängt aber davon ab, wem man welche Fragen stellt.) Und – wer sind die namhaften Firmen, die laut Herrn Bramsiepe, dem Vorsitzenden des BUGA-Fördervereines, Spendenzusagen machten? Sie sollten stolz sein, ihre Namen in der Zeitung zu lesen, doch ist das nicht der Fall. Wenn es welche gibt, dürfte es sich um diejenigen handeln, die von einer Durchführung der Bundesgartenschau profitieren.

Vielleicht waren diejenigen Bürger, die gegen die Durchführung der Bundesgartenschau stimmten, doch die Weitsichtigen.

Frank Khan

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