Nach Toreschluss - die Wochenendsatire Make Wuppertal great again!
Wuppertal · Da diese Seite heute scheinbar komplett karnevalistisch ist, kann ich passend dazu ja auch mal was ganz Verrücktes machen: Ich verkleide mich als Donald R. Trampp und plane kurzfristig die Machtübernahme im Barmer Rathaus.
Sorry, Mister Obamucke, aber jetzt wird aufgeräumt: "Let's make Wuppertal great again!", rufe ich und werde damit garantiert ruckzuck Oberstbürgermeister. Hat da einer gelacht? Haben sie in Amerika auch erst ...
So kann es doch nicht weitergehen: Unser stolzes Tal gegängelt von Blutsaugern aus Düsseldorf, die dann auch noch bei uns billig wohnen wollen. Ich verspreche euch: Ich werde in Haan-Ost eine Mauer bauen, zwölf Meter hoch und mit Löwensenf bestrichen, auf dass kein Düsseldorfer mehr nach Wuppertal komme, um uns Geld und Häuser in besseren Wohnlagen wegzunehmen. Und ich schwöre: Ich werde sie diese Mauer und den Senf selbst bezahlen lassen.
Ich verspreche euch außerdem: Aus der Düsseldorfer Straße machen wir einen armseligen Tramppelpfad. Und mit Wuppertaler Gastronomen, die den Rheinischen Sauerbraten nicht freiwillig von der Karte nehmen, gehen wir zum Waterboarding in die Wupper, bis sie mit ihrem letzten Atemzug verzweifelt "Kottenbutter" hauchen. Danach internieren wir sie zusammen mit immer noch illegal in Wuppertal lebenden Düsseldorfern in in Guantanamollenkotten.
Make Wuppertal great again — und vergesst die schlappen Bündnispartner Remscheid und Solingen. "Be Bergisch" haben die Wirtschaftsjunioren diese Woche gefordert. So ein Quatsch! Ich sage: "Wuppertal first!", alles hinter Ronsdorf und Cronenberg kann weg. Zumal meine Militärberater, die alle mit mir verwandt sind, versichert haben, dass wir Schloss Burg gar nicht brauchen, um Wuppertal zu verteidigen. Goodbye, Bergisches Land: Großbritannien macht den Brexit, wir den Berxit.
Europa taugt ja auch nichts. Was, frage ich Sie, haben uns in Wuppertal Europa und der Euro denn gebracht? Doch nur hässliche zweifarbige Münzen und einen SPD-Kanzlerkandidaten, der aussieht wie der Bären-Marke-Teddy mit minus fünf Dioptrien. Im großen Wuppertal werden wir daher auch eine eigene Währung einführen, die in der städtischen Zentralbank im neuen Trampp-Tower am Döppersberg produziert wird. Wir wollen sie Pri-Mark nennen, weil ihre Scheine aus 110 Prozent Polyacryl bestehen. Auf dem 1.000-Pri-Mark-Schein ist als Motiv vorne ein Porträt von mir und auf der Rückseite das Bild des neuen Oberstbürgermeisters. Genau wie bei allen anderen Scheinen auch. Darauf habe ich mich mit dem Stadtkämmerer verständigt, der mein Schwiegersohn ist. Er besitzt seit Jahren ein eigenes Portemonnaie und ist deshalb sehr kompetent.
Ich kündige außerdem per "twitter" an: Meine Tochter, die Wuppertaler Wirtschaftsdezernentin, wird 5.000 Prozent Strafzoll auf neue Autos erheben, die nicht im Tal hergestellt wurden. Also alle. Unser mittelfristiges Mobilitätskonzept basiert daher auf der flächendeckenden Versorgung mit bei proviel zusammengeschraubten Puky-Laufrädern. Das von meiner Frau verantwortete Verkehrsressort wird sich um den Bau der erforderlichen Laufradwege kümmern, der tausenden Wuppertalern neue, sozialversicherungsfreie Jobs beschert. Eventuell gewünschte Krankenversicherungen können die Beschäftigten zu Sonderkonditionen bei der Agentur meines Schwippschwagers abschließen.
"Wuppertal first" heißt natürlich auch, dass alle bestehenden Städtepartnerschaften gekündigt werden. Außer der Freundschaft mit Jekaterinburg, weil mich die Experten in Russland so freundlich bei meiner Wahl zum Oberstbürgermeister unterstützt und mir außerdem versprochen haben, nie zu erzählen, was ich damals bei der Wodka-Party im Maxim mit dem osteuropäischen Fachpersonal angestellt habe.
Zu meiner Amtseinführung werden übrigens etwa zwei Millionen Wuppertaler erwartet. Sollten Ihnen die Lügenpresse danach etwas anderes erzählen wollen und behaupten, es gäbe ja nur 360.000 Einwohner, dann glauben Sie das bloß nicht. Ich kenne da alternative Fakten ...
Bis die Tage!