Krankenhaus St. Josef Hoffnung für Borreliose-Patienten
Wuppertal · Zecken sind zwar klein, aber alles andere als harmlos. Mit einem Stich können sie gefährliche Krankheiten übertragen. Borreliose ist die häufigste durch die kleinen Spinnentiere übertragene Infektionskrankheit in Europa.
Über die Blutbahn verteilen sich die Bakterien im Körper; zu spät erkannt richten sie großen Schaden an.
Hoffnung macht Betroffenen jetzt die Behandlung mit starker Hitze. Im Department für Schmerztherapie, dem neuen Kompetenzzentrum für die Behandlung von Schmerzpatienten am Krankenhaus St. Josef, setzen Mediziner die Ganzkörperhyperthermie jetzt erfolgreich bei Lyme-Borreliose ein.
Schätzungen zufolge erkranken allein in Deutschland jedes Jahr rund 100.000 bis 200.000 Menschen neu an Lyme-Borreliose. Mit Borrelien befallene Zecken kommen in Deutschland in allen Regionen vor: Gebietsabhängig sind 5 bis 35 Prozent aller Zecken befallen. Eine Impfung gegen die Parasiten gibt es bislang nicht.
Die Infektion verläuft schleichend. Erstes Anzeichen ist eine etwa handtellergroße Rötung im Bereich der Stichstelle — auch Wanderröte genannt. Grundsätzlich hat Borreliose aber viele Gesichter und Ausprägungen. Wird die Infektion zu spät erkannt leiden die Betroffenen unter anderem unter Fieber, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Entzündungen der Nerven. Die Ganzkörperhyperthermie, eine therapeutische Überwärmung des Körpers, macht Betroffenen jetzt Hoffnung.
Das Bakterium Borrelia burgdorferi kann unter erhöhter Temperatur effektiver behandelt werden als unter normaler Körpertemperatur. Das ist dann hilfreich, wenn die erste Antibiotikatherapie nicht angeschlagen hat oder zu spät zum Einsatz kam. Unter Narkose wird dann mittels der Ganzkörperhyperthermie die Körpertemperatur der Patienten auf 41 Grad angehoben. Die Folge: Die gefährlichen Erreger kommen aus ihrem Versteck. Das heißt, sie, lassen sich also leichter ausmachen und durch die parallel beginnende Antibiotikatherapie effektiver abtöten.