Neue neurologische Klinik im Bethesda Von Demenz bis zum Schlaganfall

Wuppertal · Warum jemandem nachts ständig die Füße kribbeln oder Multiple Sklerose zu behandeln ist — das Spektrum der Aufgaben für die neue neurologische Klinik im Bethesda-Krankenhaus ist breit gesteckt.

Dr. Martin Kitzrow, der Chefarzt der neuen Neurologischen Klinik im Bethesda, bei einer simulierten Karpaltunnel-Untersuchung. Im Hintergrund Prof. Bernd Sanner und Geschäftsführer Georg Schmidt.

Foto: Bethesda

Wie groß die Nachfrage nach neurologischer Hilfestellung ist, weiß, wer sich bemüht hat, einen Termin bei einem niedergelassenen Neurologen zu bekommen. "Aber auch im stationären Bereich ist die Versorgungslage so, dass man uns die Errichtung der Klinik zugestanden hat", erklärt Bethesda Geschäftsführer Georg Schmidt. Geleitet wird sie von Dr. Martin Kitzrow, der lange Jahre als Oberarzt im Bochumer Universitätsklinikum Bergmannsheil gearbeitet hat.

24 Betten stehen auf der fünften Etage des Neubaus zur Verfügung, in denen die Vielzahl neurologischer Erkrankungen behandelt werden kann. "Nachdem noch vor 20 Jahren die Diagnostik im Vordergrund stand, gibt es in der Zwischenzeit auch viele Therapiemöglichkeiten", erläutert Kritzow. Standen um die Jahrtausendwende beispielsweise für MS-Erkankte nur drei Medikamente zur Wahl, sind es heute 15. Ähnliches gilt für viele Muskelerkrankungen. Dadurch kann die Neurologie heutzutage bei vielen früher als schicksalhaft betrachteten Krankheitsbildern die individuelle Lebensqualität erhöhen und Leiden lindern. Das betrifft auch viele chronische Erkrankungen wie Demenz, Epilepsie oder Parkinson.

Häufigster Anlass einer akuten Behandlung in der Neurologie aber ist der Schlaganfall. Für diese Patienten wird ab Juni eigens eine "Stroke-Unit" mit vier weiteren Betten eingerichtet, die nicht nur den Wuppertaler Westen, sondern auch Teile des Kreises Mettmann abdecken soll.

Professor Bernd Sanner, der ärztliche Direktor des Bethesda, freut sich über die Ergänzung der Klinik-Palette, steht doch "die Neurologie im Schnittpunkt vieler innerer Erkrankungen". Dank kurzer Wege aber könnten Internisten, Radiologen, Kardiologen oder Neurochirurgen gerade bei komplex kranken Patienten schnell herangezogen werden — und erforderliche Maßnahmen abgesprochen und eingeleitet werden.